Schüler bauen auf dem Turnhallendach eine Solaranlage

Heute fühle ich mich ein wenig wie die Umweltaktivistin Greta Thunberg. Es ist zwar nicht Freitag und ich streike nicht auf der Strasse, sondern tue etwas in luftiger Höhe für das Klima. Ich baue auf dem Dach eine Solaranlage.

Magalie Terre
Blog

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Die Solaranlage auf dem Dach der Turnhalle von oben. Daneben versammelt die Schüler der Oberstufe Grenchen und Mitarbeiter vom Anlagebauer Energy Optimizer.

Morgens um neun, die Schüler der Oberschule Grenchen haben sich bereits vor der Turnhalle versammelt. Ich melde mich bei Angela, der Leiterin des Energiebildungsprojektes «Jede Zelle zählt – Solarenergie macht Schule!», an. Sie drückt mir einen Helm und ein Paar Handschuhe in die Hand und gibt mir kurz Anweisungen. Mit einem mulmigen Gefühl steige ich über eine steile Gerüsttreppe hoch auf das Flachdach der Doppelturnhalle. Ich bin froh, habe ich meine Wanderschuhe an. Diese geben mir etwas Halt. Oben angekommen, installieren bereits zwei Schüler unter fachkundiger Anleitung Solarpanels. Diese werden sorgfältig auf vorbereitete Alurahmen aneinandergereiht, angeschraubt und verkabelt. Auch ich packe mit an und schleppe Solarpanel um Solarpanel. Insgesamt müssen 320 Module verlegt werden. Henä vom Anlagebauer Energy Optimizer schaut mir bei der Verkabelung über die Schulter. Vorsicht ist geboten, denn der Strom fliesst bereits. Wenn die Solaranlage steht, hat sie einen Energieertrag von 95 000kWh im Jahr. Das deckt den Strombedarf von drei Schulhäusern in Grenchen zu fast 90 Prozent ab. Ein Haushalt mit vier Personen verbraucht etwa 3500 KWh im Jahr. Die ganze Anlage kostet 150 000 Franken und wird vom Stromwerk Grenchen (SWG) finanziert.

Links: Die Solaranlage von oben
(Copyright: foto@joelschweizer.ch)

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Solarenergie macht Schule

Hinter der Initiative «Jede Zelle zählt – Solarenergie macht Schule! » steckt die Klimaschutzorganisation «myblueplanet» mit dem Programm «Klimaschule». Sie will das Thema Klima- und Energiewende klassentauglich und für die Schüler erlebbar machen. Die Sekundarschule Grenchen ist seit 2017 mit dem Motto «Grenchen goes solar» in das zweijährige Projekt gestartet. In jedem Jahr vertieft sich die Schule in eines der vier vorgegebenen Themen Energie, Mobilität, Ressourcen und Ernährung. Nach meinem Einsatz auf dem Dach möchte auch ich mehr zum Thema Energie erfahren und schliesse mich einer Gruppe von Schülern an, die einen Wissensparcours zum Thema absolviert: Wieviel Strom verbrauchen Haushaltsgeräte? Was sind erneuerbare und nicht -erneuerbare Energien? Wir hören alle aufmerksam zu und dürfen sogar bei kleinen Stromexperimente mitmachen. Zum Beispiel einen Haartrockner mit Solarenergie in Betrieb setzen. Anschliessend verteilt der Lehrer einen Fragebogen mit sieben Fragen zum Thema Solaranlage. Ich schliesse mich zwei Mädchen an, die ihre Fragen im Nu beantworten. Die Mädchengruppe neben uns hat etwas Mühe, die richtigen Lösungen zu finden. Kichernd zücken sie das Handy und googeln nach. Zum Glück sieht das der Lehrer nicht.

Luca, Lukas, Sarah, Sheilah und Altina auf dem Turnhallendach in Grenchen. (Copyright: foto@joelschweizer.ch)

Die Post setzt auf die Sonne

Die Post unterstützt das Energiebildungsprojekt der Klimaschutzorganisation myblueplanet im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms «pro clima – wir handeln heute». Das Engagement ist eines von zahlreichen Projekten der Post zur Förderung von erneuerbaren Energien. Auch in Sachen Solarstrom mischt die Post vorne mit. Sie betreibt auf den Dächern ihrer Brief- und Paketzentren einige der grössten Fotovoltaikanlagen der Schweiz.

verfasst von

Magalie Terre

Redaktorin