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#wetechtogether: das «grosse Klassentreffen von Frauen aus der Techbranche»

Die fünfte Ausgabe der #wetechtogether Conference wurde Ende September in Zürich abgehalten. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die Diversität und Inklusion in der Techbranche fördert, leiteten drei Postmitarbeiterinnen aus den Bereichen digitale Ethik und künstliche Intelligenz einen Workshop.

Marion Delacombaz

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Die Teilnehmerinnen sind in verschiedensten Gebieten tätig und kamen an die #wetechtogether Conference, um in die Techwelt einzutauchen, die immer noch oft als reine Männerdomäne wahrgenommen wird.

Drei Frauen, drei Hintergründe

Bevor die drei Mitarbeiterinnen, die die Post vertraten, zur Technologie wechselten, waren ihre Werdegänge ganz unterschiedlich. Christina Meyer studierte ursprünglich Betriebswirtschaft und Soziologie. Sie machte ihren Master in Economics and Management of Creative Business Processes an der Copenhagen Business School. Ihren zweiten Master in Arts, Culture, Media and Entertainment erwarb sie an der Bocconi-Universität in Mailand. Danach tauchte sie in die digitale Welt ein und sammelte dort Erfahrungen. Eine Weiterbildung in Datenentwicklung brachte sie zur digitalen Ethik. In diesem Bereich ist sie heute für die Post tätig.

Sophia Ding wurde in Deutschland geboren. Weil ihre Eltern aus China stammen, zog sie mit 17 dort hin. Für das Studium in Philosophie und Wirtschaft schrieb sie sich an der Universität Bayreuth ein. Sie interessierte sich stark für internationales Recht, politische Philosophie und internationalen Handel. Für ihren Master in International Economics an der Universität Genf kam sie zum ersten Mal in die Schweiz. Ein weiterer Umzug führte sie nach Zürich, wo sie an der ETH in Ökonometrie doktorierte. In dieser Zeit begann sie sich für Frauenfragen zu engagieren und wurde Mitgründerin einer NGO, die geflüchteten Frauen hilft, in ihr Heimatland zurückzukehren oder in der Schweiz weiterzustudieren. Nach Tätigkeiten in der IT und im Management Consulting trat sie im September 2023 ihre Stelle bei der Post an.

Lisa Weinzierl ist Wirtschaftsfrau. Sie machte zuerst einen Bachelor in Banking and Finance, danach einen Master in Business and Economics mit Schwerpunkt auf den quantitativen Methoden der Ökonometrie. Lisa stiess 2022 nach mehreren Jahren im IT Consulting zur Post.

Alle drei arbeiten heute im Bereich Digital Enabling der Post als Spezialistinnen für digitale Ethik und künstliche Intelligenz. Ihre verschiedenen Hintergründe sind ein echtes Plus für die Teams. Die #wetechtogether Conference widmete sich auch diesem Thema. «Ich fand es toll, dass Frauen aller Karrierestufen teilnahmen und wir uns austauschen konnten. Dass viele Frauen nichts Technisches studiert haben zeigt, dass ein indirekter Einstieg in die Techbranche möglich ist», sagt Sophia.

Eine «Pizza Quattro Stagioni» als AI-Radar

Im Rahmen der #wetechtogether Conference leiteten die drei jungen Frauen einen Workshop zum Thema «Digital Ethics & AI». Das Ziel war, die Post beim Thema Trustworthy AI (Verlässlichkeit von KI-Systemen) und als Arbeitgeberin in der Techbranche zu positionieren. Dies bot auch die Gelegenheit, zahlreiche Feedbacks zu den bestehenden Tools einzuholen und eine Diskussion darüber zu führen. Denn, wie es Christina in Erinnerung rief, «sind wir noch in der Lernphase».

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Rund 20 Teilnehmerinnen besuchten den Workshop. Sie nahmen auch die Herausforderung an, die die drei Postmitarbeiterinnen für sie vorbereitet hatten: einen eigenen «Künstliche-Intelligenz-Radar» zu bauen. Der KI-Radar ermöglicht es, die Verlässlichkeit eines KI-Systems in verschiedenen Bereichen zu ermitteln. Er kann auch eine Dienstleistung verbessern und über die Umsetzbarkeit eines Projekts entscheiden. Die Übung bestand darin, eine eigene «Pizza Quattro Stagioni» zu backen: die Bereiche, die dazugehörigen Kriterien und die Verlässlichkeitsniveaus bestimmen – all das kommt auf die Pizza! Gar nicht so einfach für die Frauen mit ihren unterschiedlichen beruflichen Hintergründen, zum Beispiel mit einem kürzlich abgeschlossenen Psychologie-Studium. Der Workshop war ein grosser Erfolg und ermöglichte einen intensiven Austausch über die bestehenden Tools der Post und über die digitale Ethik, einem aktuellen Thema in der digitalen Welt, die sich im Wandel befindet.

Geht die Post anderen Unternehmen mit gutem Beispiel voran?

Die #wetechtogether Conference zeigt, wie gross das Interesse von Frauen an der Techbranche, der künstlichen Intelligenz und an der digitalen Ethik ist. Sophia sagt, dass es «für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme sehr wichtig ist, über zahlreiche Meinungen und Blickwinkel dazu zu verfügen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die entwickelten Systeme im Interesse der Nutzerinnen und Nutzer, der Kundinnen und Kunden sind». Für die Post ist es zentral, an solchen Events sichtbar zu sein.

Sophia ist ebenfalls überzeugt, «dass es jetzt an der Zeit ist, sich für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme einzusetzen. Bis jetzt gibt es keine entsprechenden Regelungen, deshalb müssen sich die Unternehmen selbst Regeln für eine verlässliche Nutzung der KI-Systeme auferlegen. Die Post ist hier schon sehr weit.» In anderen Unternehmen seien es oft die Compliance-Abteilungen oder auch die «Ethic Boards», die sich mit Fragen der Ethik beschäftigten, betont Christina. Die Post ist sich bewusst, dass sie hier eine Vorreiterrolle hat und anderen Unternehmen als Modell dienen kann. «Bei der Post wollen wir digitale Ethik wirklich als Chance begreifen und nicht nur auf die Risiken fokussieren, die es zu erkennen gilt. So kommen wir zu besseren Lösungen», sagt Christina.

verfasst von

Marion Delacombaz

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