Hintergründe
Alpenfahrt – die Erfolgsgeschichte des Postautos
Vor 100 Jahren wurden die PostAuto-Linien von Brig nach Domodossola und von Chur nach Laax eingeführt. Damit startete PostAuto seine Erfolgsgeschichte: Es eroberte via Berge die Schweiz.
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Dass das Postauto eine Erfolgsgeschichte erleben würde, hatte bei seiner Einführung 1906 wohl niemand gedacht. Pannen, mangelnde Sicherheit und hohe Betriebskosten sorgten dafür, dass die PTT die Fahrzeuge schon nach kurzer Zeit aus dem Verkehr zog und wieder ganz auf den altbewährten «Hafermotor», die Pferdekutsche, setzte.
Erfolg in der Höhe
Seinen Durchbruch feierte das Postauto erst nach dem Ersten Weltkrieg. Und zwar nicht im Flachland, sondern in der Höhe. Die PTT übernahm Hunderte von ausgedienten Armeefahrzeugen und baute sie zu Postautos um, die 1919 als erste motorisierte Schweizer Alpenpost die Berge erklommen: Im Wallis wurde die Simplonstrecke eröffnet, im Graubünden die Strecke Reichenau-Flims, die man im Talgrund rasch bis Chur und in den Bergen bis Laax erweiterte.
Graubünden – aller Anfang ist schwer
Heute sind die gelben Busse nicht aus den Bündner Alpen wegzudenken, doch sie hatten in Graubünden einen holprigen Start. Zwischen 1900 und Juni 1925 waren Autos hier auf sämtlichen Strassen aus Sicherheitsgründen verboten. Auch Postautos waren alles andere als willkommen. In einigen Dörfern wurden sie sogar mit Steinen beworfen. Der Widerstand kam hauptsächlich von Kutschenfahrern und Pferdezüchtern, die sich in ihrer Existenzgrundlage bedroht sahen.
Stetig aufwärts in den Erfolg
Die Vorteile des Postautos setzten sich allerdings durch. Heute befördert die Linie Chur–Laax über eine Million Fahrgäste jährlich. Auf der Simplonlinie werden jährlich rund 105''000 Fahrgäste transportiert – seit 2016 dank Veloanhänger auch viele Fahrradfahrer.
Jubiläums-Briefmarken
Zur Feier des 100-jährigen Bestehens der beiden Bergstrecken gibt die Post zwei Sonderbriefmarken heraus: für Chur–Laax eine Briefmarke à 85 Rappen und für den Simplon eine Briefmarke à 1 Franken. Sie sind in den Filialen der Post und auf postshop.ch erhältlich.
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