Innovation & Technologie

80 Profis managen 18`000 Postfahrzeuge

Vom Westen der Stadt Bern aus dirigieren 80 Mitarbeitende von Post Company Cars die beeindruckende Fahrzeugflotte der Post. Für PostLogistics schaffte das KMU kürzlich elektrische Zustellfahrzeuge an.

Anita Suter

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Die Occasions-Halle von Post Company Cars.
(Copyright: Post Company Cars)

Es ist ruhig, an diesem drückend heissen Juli-Nachmittag in der Occasions-Halle von Post Company Cars. In der ehemaligen posteigenen Autowerkstatt, wo bis vor rund 15 Jahren reger Reparatur- und Instandhaltungsbetrieb herrschte, werden die Fahrzeuge heute nach Leasingende expertisiert und als Occasionsfahrzeuge verkauft. Der hintere Teil der ehemaligen grossen Werkstatthalle ist längst fremdvermietet. «Wir reparieren nichts mehr selbst, dafür haben wir ein Netzwerk kompetenter Partner» erklärt Marcel Ingold, Leiter Sales und Markt bei einem Rundgang auf dem Gelände der PostLogistics-Tochterfirma.

Die Werkstatt Post Company Cars.

22'800 Fahrzeuge

Der Besuch im dreistöckigen Bürogebäude veranschaulicht das Gesagte: Hier, nicht im Werkstattbetrieb liegt der wahre Kern von Post Company Cars. 80 Mitarbeitende kümmern sich hauptsächlich auf beratende und administrative Art und Weise um die rund 22’800 Fahrzeuge, die Post Company Cars bewirtschaftet. 18'000 davon gehören dem Postkonzern, 4'800 Drittfirmen – und sie reichen vom Elektroroller über den Gabelstapler bis hin zum Zustell-Lieferwagen. Flottenmanagement, nennt sich das Angebot der Post-Tochter im Fachjargon. In der Praxis zeigt es sich als Rundum-Servicepaket für Unternehmen mit einem Fuhrpark.

Marcel Ingold

«Um eine Flotte zu managen, sie ihrem Zeitwert entsprechend zu bewirtschaften, braucht es spezifische Fachkompetenz» erklärt Marcel Ingold. Und fügt an: «Für den Kunden ist es effizienter und wirtschaftlicher, sich dieses Knowhow am Markt zu holen». Zum Serviceangebot gehört beispielsweise das Handling von rund 9000 Schadenfällen pro Jahr, sowie die Prüfung von über 100’000 Rechnungen – welche im Fall von Fehlern durch Post Company Cars beanstandet werden. «Wir bieten unseren Kunden einen 360 Grad Service an», fasst der Leiter Sales und Markt zusammen. Je nach Leistungspaket übernimmt Post Company Cars alles, was zum Fahrzeugmanagement dazu gehört – inklusive Finanzierung – und schickt dem Kunden lediglich eine monatliche Rechnung.

Ein Berater im Gespräch mit einem Kunden.

Beratungskompetenz – auch für E-Fahrzeuge

Im Zentrum stehe das Kundenbedürfnis, und das beginne bei der Fahrzeugwahl, erzählt Marcel Ingold. «Unsere Berater müssen genau wissen, wofür der Kunde das Fahrzeug braucht. Wie wird es eingesetzt? Braucht das Fahrzeug Schiebetüren – wenn ja, nur rechts oder auch links? Welche Ansprüche gibt es an die Motorenleistung? Nur so können wir die richtigen Empfehlungen abgeben.»

Dem Zeitgeist entsprechend stellt auch Post Company Cars ein Interesse an E-Fahrzeugen fest. «Nach wie vor zählen aber die Gesamtkosten» relativiert Ingold - und diese seien für elektrisch betriebene Fahrzeuge im Moment noch sehr hoch. Gerade in diesem Fall ist die Beratungskompetenz wichtig; Kann der Kunde die Infrastruktur für Ladestationen gewährleisten? Fliesst genügend Strom? Als die Post Mitte Juni elf neue E-Lieferwagen für die Paketzustellung in Betrieb nahm, hat Post Company Cars im Hintergrund die Fäden gezogen. «Wir waren stets in engem Austausch mit PostLogistics, haben sichergestellt, dass die Gebäude rechtzeitig elektrifiziert werden und die Anlieferung dann geschieht, wenn die Infrastruktur vorhanden ist.»

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(Copyright: Post Company Cars)

verfasst von

Anita Suter

Redakteurin Logistikmarkt und Innovation