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E-Mobilität: Der Pionier

Renato Ercolani erinnert sich an die Anlaufschwierigkeiten beim Elektroroller der Post.

Sandra Gonseth

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Renato Ercolani in der Werkstatt von Post Company Cars in Bern. Er sitzt auf einem dreirädrigen Elektroroller.
Renato Ercolani, Verantwortlicher Fahrzeugmanagement bei PostMail, in der Werkstatt von Post Company Cars in Bern, der Posttochter fürs Flottenmanagement (Copyright: Monika Flückiger)

Renato Ercolani war hautnah dabei, als sich das Seniorenfahrzeug DX von Kyburz zum serienreifen Zustellfahrzeug der Post mauserte. «Wir waren weltweit die ersten, die dreirädrige Elektroroller im grossen Stil eingesetzt haben», erklärt der 40-Jährige. Es gab nicht nur jede Menge Fragen zu Batterien, Reichweite und Zubehör zu klären, auch die Stromversorgung musste in gewissen Gebäuden komplett erneuert werden. Und: «Obwohl wir gut vorbereitet waren, gab es so einige Anlaufschwierigkeiten», erinnert er sich.

Zwar sei die Batterieleistung auf die vielen Stop-and-Gos, die Vollbeladung und auf längere Touren ausgerichtet gewesen. «Doch dann kam der Winter.» Die tiefen Temperaturen und die schwierigen Strassenverhältnisse wirkten sich negativ auf die Reichweite aus. Dies führte dazu, dass einzelne Roller bereits vor dem Ende ihrer Tour stehen blieben. Zudem seien auch Achsen gebrochen und Räder verloren gegangen. Denn die E-Roller haben eine dreimal höhere Ladekapazität als die ausgemusterten Benzinroller. Dies und der harte Einsatz im Postalltag führt zu sehr hohen Belastungen der Fahrzeuge.

Es gab sogar ein paar Brände beim Aufladen der Batterien in der Nacht, die jedoch zum Glück glimpflich abliefen. «Wir haben unsere Learnings daraus gezogen und in Zusammenarbeit mit dem Hersteller viele technische Verbesserungen vorgenommen.» Heute wird der E-Roller vor allem wegen seiner Sicherheit und guten Ergonomie von den Mitarbeitenden geschätzt.

Haben Sie gewusst?

Die Postrollerbatterien haben ein zweites Leben. Nach etwa sieben Betriebsjahren weisen deren Batterien noch eine Speicherkapazität von knapp 80 Prozent auf – zu wenig, um weiterhin für die Briefzustellung eingesetzt zu werden, aber mehr als genug für die Verwendung in einem stationären Stromspeicher für Solarstrom.

verfasst von

Sandra Gonseth

Redaktorin