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In 136 Tagen um die Welt: Familie Iseli Widmer wagt das grosse Abenteuer

Der Zusteller Pascal Widmer (37), seine Partnerin Larissa Iseli (34) und ihr Sohn Linus (2) sind auf Weltreise. Erfahren Sie, wie sich die junge Familie auf das Abenteuer vorbereitet hat.

Lea Freiburghaus

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Pascal Widmer, seine Partnerin Larissa Iseli und ihr Sohn Linus

Seit Ende April sind Pascal Widmer, Larissa Iseli und Sohn Linus unterwegs. Sie sind aufgebrochen, um die Welt zu umrunden – in viereinhalb Monaten und ohne Flugzeug. «Wir sind voller Vorfreude», schwärmte Pascal Widmer bei unserem Treffen im Februar 2019. «Schliesslich erfüllen wir uns damit einen lang gehegten Traum.»

Er und seine Partnerin Larissa seien schon immer gerne gereist. Australien, Südafrika, Asien, Südamerika – das sind nur einige der vielen Destinationen, die Pascal schon erkundet hat.

Mit Kind, aber ohne Flugzeug

Doch wieso gerade jetzt einmal um die Welt? Vor gut einem Jahr hätten sich Larissa und er im Kino den Film einer Familie angeschaut, die ohne Flugzeug auf Weltreise ging. «Danach war für uns klar: Dieses Abenteuer ist auch mit Kind möglich.»

Ausgerüstet mit dem Minimum – einem Kindertragrucksack, einer Reisetasche und einem kleinen Tagesrucksack – starteten sie stiegen sie am 26. April in St. Gallen in den Zug.

Rund um Linus

Sohn Linus wurde im Mai zwei Jahre alt. «Wir haben die Reise von Anfang an rund um ihn herum geplant», erzählte Pascal. Erst als klar war, dass Linus nach der Weltreise zurück in seine alte Kita gehen kann, haben sie losgelegt.

Weil der Bub noch zu jung ist, um auf einem Frachtschiff zu reisen, suchten sie nach passenden Kreuzfahrten. Lediglich zwei Schiffe kamen für die Zeitspanne zwischen April und September infrage.

Damit war auch vorgegeben, in welche Richtung die Reise geht: immer westwärts, per Zug und Bus bis Southampton, dann auf der Titanic-Route in sieben Tagen nach New York, mit dem Camper zwei Monate quer durch die USA wie seinerzeit die Siedler. In San Francisco angekommen, geht es mit dem Schiff weiter über Kanada, Alaska, durch die Beringsee nach Japan. Von dort mit der Fähre über Südkorea ins russische Wladiwostok, Ausgangsort der Transsibirischen Eisenbahn. Sieben Tage reine Fahrzeit bis Moskau, um dann über St. Petersburg, Helsinki und Hamburg zurück nach St. Gallen zu gelangen.

«Weniger ist mehr»

Für Linus, aber auch für sich selbst, werden sie unterwegs immer wieder Pausen einlegen und verweilen. «Wir wollen viel draussen sein und wandern», meinte Pascal im Februar. Er und seine Partnerin – beide ehemalige Fussballspieler und aktive Feuerwehrangehörige – sind sehr sportlich. Jagd auf Sehenswürdigkeiten werden sie aber trotzdem keine machen. «Weniger ist mehr», sei das Motto ihrer Reise. «Am meisten freuen wir uns sowieso auf die gemeinsame Zeit – die Zeit als Familie», betonte Pascal.

«Das wird auch das sein, was Linus von der Reise mitnimmt, was ihm bleiben und ihn prägen wird.» Viele Fotos wird es kaum geben, das weiss Pascal jetzt schon: «Wir leben sehr im Moment und behalten schöne Momente lieber im Herzen!»

Copyright: Vanessa Püntener/Lea Freiburghaus

 

verfasst von

Lea Freiburghaus

Redaktorin