Hintergründe, Unser Engagement

Ran an den Puck!

Die PostFinance Trophy ist das grösste nationale Eishockey-Schülerturnier. Wir haben die Rosenberg Stars zur Vorrunde im St. Galler Rheintal begleitet.

Andrea Freiermuth

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Vier Mädchen, voll ausgerüstet für ein Eishockeyspiel, sitzen auf einer Bank in der Umkleidekabine. Sie lachen.
Mit viel Freude am Eishockey: Ezana, Julia, Malia und Melissa während der Pause in der Garderobe. (Copyright: Sophie Stieger)

Die Mädchen wühlen in den Sporttaschen, als ob diese Wundertüten wären: Julia staunt über das dicke Polster in den Hosen. Amra zieht sich als Erstes gleich mal den Helm über den Kopf. Und Anesa hält den Halsschutz fragend in die Höhe: «Was ist denn das?»

Die Rosenberg Stars, sechs Mädchen aus dem Schulhaus Rosenberg in St. Margrethen, machen sich in der Eishalle Widnau (SG) bereit für die Qualifikationsrunde der PostFinance Trophy. Die Hockey-Ausrüstung wird den Primarschülern vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Das Ziel der schweizweiten Aktion: Alle interessierten Kinder sollen das schnelle Spiel auf dem Eis kennenlernen dürfen.

Vorbereitung in der Garberobe. Die Mädchen zeihen die Ausrüstung an, der Coach hilft ihnen dabei.
Vorbereitung in der Garberobe. Die Mädchen ziehen die Ausrüstung an, der Coach hilft ihnen dabei. (Copyright: Sophie Stieger)

Das Angebot ist begehrt. Im vergangenen Jahr nahmen an 20 Standorten insgesamt 2091 Spieler in 257 Teams teil. In dieser Saison kommen sechs weitere Aus­tragungsorte und damit garantiert noch mehr Spiel­begeisterte dazu.

Begeistert voll drauf los

«Herr Sutter, Herr Sutter!», rufen die Mädchen wild durcheinander. Lehrer Tino Sutter (29), der seine Neulinge auf dem Eis zum Turnier begleitet, ist im Dauereinsatz: Er richtet Ellenbogenschoner, schnürt Schuhe und schaut, dass die Helme auch wirklich sitzen.

Ezana und Melissa am Spielfeldrand.
Ezana und Melissa am Spielfeldrand. Der Coach erklärt, worauf sie achten müssen. (Copyright: Sophie Stieger)

Sein diesjähriges Team ist nicht gerade in der Favoritenrolle. Eigentlich könnten bis zu zehn Spieler pro Gruppe teilnehmen, einer davon dürfte ein lizenzierter Vereinsspieler sein. Die Rosenberg Stars sind nur sechs, alles Mädchen, und die stärkste Spielerin stand bloss knapp ein Dutzend Mal auf dem Eis.

«Egal. Hauptsache mitmachen und Spass haben», sagt Lehrer Sutter, der als ehemaliger Zweitligaspieler ein grosser Hockeyfan ist. «Die reine Mädchengruppe ist per Zufall entstanden.» Es hätten sich keine Buben gemeldet. Die würden mehr auf Fussball stehen. «Meine Mädchen sind immer offen für Neues. Das ist super.»

Die Hälfte der Girls hat erst einmal Hockey gespielt, beim ersten gemeinsamen Training. So erklärt Coach Sutter vor den Anpfiff denn auch nochmals, wie man den Stock richtig hält und warum nicht alle gleichzeitig dem Puck nachlaufen sollen.

Wie die Profis bilden die Mädchen vor dem Anpfiff einen Kreis und stecken die Köpfe zusammen. Noch ein Schlachtruf vor dem Kampf: «Come on girls: Let’s go» – und ab geht die Post.

Eine Spielerin jubelt am Spielfeldrand.
Für die Mädchen ist jedes Tor wie ein Sieg. (Copyright: Sophie Stieger)

Jedes Tor ein Sieg

Gleich in den ersten Spielminuten zeigt sich, dass die Rosenberg Stars kein Brot gegen die Tippilzou Black Hawks haben: Der Gegner erzielt ein Tor nach dem anderen. Davon lassen sich die kleinen Amazonen aber nicht beirren: Bald dampfen die Kleider auf dem Körper, kleben die Haare im Gesicht, glühen die Wangen. Und ganz wichtig: Die Augen funkeln noch immer.

Beim ersten eigenen Treffer jubeln die Rosenberg Stars lauter als alle anderen Teams zuvor. Bis zum Ende des Turniers werden die Mädchen insgesamt zehn Goals erzielt haben. Jedes einzelne feiern sie wie einen Sieg. Auch ein paar üble Zusammenstösse, die zu ein paar Tränen führen, können die Stimmung nicht trüben.

Nach fünf Spielen zu je 20 Minuten platzieren sich die Sterne aus St. Margrethen auf dem letzten Platz. Noch einmal stehen sie im Kreis: «Ich bin mega stolz auf euch – ihr habt euch so tapfer geschlagen und seid im Verlauf des Turniers immer besser geworden», fasst Lehrer Sutter das Spielgeschehen zusammen.

Zurück in der Garderobe lassen sich die Mädchen müde auf die Bank fallen: Ezana tastet nach blauen Flecken. Melissa massiert sich die Füsse. Und Captain Malia zählt nochmals die Tore. Auf die Frage, ob sie denn wieder einmal Hockey spielen würden, rufen die Rosenberg Stars geschlossen: «Jaaaaaaa!»

Die Mädchen wagen sich mit viel Freude auf Eis.
Die Mädchen wagen sich mit viel Freude auf Eis. (Copyright: Sophie Stieger)

Engagement fürs Eishockey

PostFinance ist seit 2001 Hauptsponsorin der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) und der National League und engagiert sich stark für den Nachwuchs.

Die PostFinance Trophy ist das grösste nationale Eishockey-Schülerturnier für Jugendliche bis zum sechsten Schuljahr. Bis Anfang Januar 2020 finden die Qualifikationsturniere statt, danach folgen die Halb­finals und am 16. Februar 2020 der Final in Konstanz.

Im Projekt PostFinance Top Scorer gehen die Top Scorer (Spieler mit Flammenhelm) der National-League- und Swiss-League-Mannschaften auf Punktejagd für den Nachwuchs: Für jeden Scorerpunkt, jedes Tor und jeden Assist zahlt PostFinance den Clubs der National League 300 Franken, jenen der Swiss League 200 Franken.

Blick in eine Eishockeyhalle. Man sieht ein paar Spieler auf dem Eis, am Rand ein paar Zuschauer.
Die Eishalle in Widnau (SG): Hier startete die diesjährige PostFinance Trophy – das grösste Schülerturnier der Schweiz. (Copyright: Sophie Stieger)

verfasst von

Andrea Freiermuth