Unser Engagement, Blog
Voller Einsatz für die Insekten
Der Jurapark Aargau stellt den historischen Chalmweg instand und setzt sich dabei für die Artenvielfalt ein. Die Post unterstützt das Wanderweg-Projekt mit einem Förderpreis.
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Die Sonne scheint warm, aus der Blumenwiese tönt lauschig ein Geräuschteppich, die Grillen zirpen um die Wette. Und wieder springt Florin Rutschmann irgendwo ins Gras. Der Umweltingenieur und Insektenexperte hat mit seinem Adlerblick ein Insekt entdeckt. Schon streckt er uns seine Hand entgegen – mit Grille. Sorgfältig hält er sie fest. «Das ist ein Männchen», erklärt er. «Nur sie können zirpen.» Das tun sie mit den Flügeln. Er zeigt die runde Membran, wo das Zirpgeräusch entsteht. Der Grille fehlt ein Bein. «Sie kämpfen mit ihren Rivalen meist hart und heftig. Oft lassen sie auch ein Bein fallen, um zu entkommen.»
Sonnenlicht für Artenvielfalt
Insekten hat es in dieser steilen Wiese oberhalb von Schinznach viele. Wir befinden uns im Jurapark AargauTarget not accessible, einem weitläufigen Naherholungsgebiet und Naturpark nationaler Bedeutung. «Hier haben wir den Hang von den Büschen und Überwucherung befreit und den Waldrand ausgelichtet», erklärt Projektleiter Philipp Schuppli von Pro NaturaTarget not accessible. «Nun gelangt wieder Sonnenlicht bis an den Boden, das ist idealer Lebensraum für zahllose Pflanzen und Insekten.»
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Historischer Weg
Diese Arbeiten sind Teil der Massnahmen des Juraparks Aargau zur Wiederherstellung von historischen Wegen. Dieses Projekt hat soeben einen Förderpreis der Post erhalten. Sie prämiert jedes Jahr drei besonders familienfreundliche Wanderweg-Vorhaben. Ein zweiter Preis ging an die Wiederherstellung eines alten Pilgerpfades im Walliser Lengtal, der dritte an die Instandsetzung historischer Pfade bei den beliebten Vully-Grotten in Freiburg auf dem Mont Vully.
Steiniges Zuhause
Im Jurapark wird mit den baulichen und landschaftspflegerischen Massnahmen auch viel für die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt getan. Wie etwa mit dem Wiederaufbau zusammengefallener Trockensteinmauern. Als wir zuschauen, wie Mauerbau-Profis in zentimetergenauer Handarbeit Steine bearbeiten, flattert eine Kohlmeise nervös zu einem intakten Mauerstück und verschwindet in den Ritzen. «Sie hat wohl hier ihr Nest mit ihren Jungen» erklärt Philipp Schuppli. Ein ganzes Vogelnest in den Ritzen? «Ja, in der Mauer verbergen sich richtiggehende Höhlen», sagt der Landschaftsprofi. Eidechsen, Schlangen oder Feuersalamander verbringen im Innern sogar ihren Winterschlaf.
Viel Arbeit für viel Biodiversität
«Der Rückgang der Artenvielfalt und das Insektensterben sind in Fachkreisen schon lange ein Thema», sagt Philipp Schuppli. «Es gibt etliche Massnahmen, doch bisher haben sie nicht genug gefruchtet.» Umso wichtiger sind Projekt wie hier im Jurapark Aargau, wo sich Pro Natura, Gemeinde, Forstarbeiter, Natur- und Vogelschutzvereine, Grundeigentümer, Freiwillige und Parkmitarbeitende zusammen für die Vielfalt von Flora und Fauna einsetzen.
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Copyright: © Michael Sieber