Menschen

«Wer zwei bis drei Sprachen spricht, hat auf Stellensuche immer noch einen grossen Vorteil»

Die Post fördert die Sprachenvielfalt. John Léchenne, Co-Präsident des Post internen Netzwekes Mosaico, erklärt, warum die Sprachenvielfalt auch für das bessere Verständnis für andere Kulturen wichtig ist.

Simone Hubacher

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John Léchenne, Co-Präsident des Post internen Netzwekes Mosaico
Bei der Post arbeiten Menschen aus 138 Nationen; sie sprechen 75 verschiedene Muttersprachen. Wo setzt Ihr Netzwerk an?

Vor allem in unseren Brief- und Paketzentren begegnen sich Menschen verschiedenster Kulturen. Mit gezielten Aktionen machen wir auf die Diversität aufmerksam und versuchen, das Verständnis für andere Kulturen zu fördern.

Ein paar Beispiele?

Etwa, indem unser Netzwerk Interessierte zu einem Vortrag oder einem Theater einlädt. Dabei stehen immer verschiedene Kulturen im Zentrum und stellen sich vor.

Was bedeutet es, Sprachenvielfalt zu leben?

Wenn jeder seine Sprache lebt, kann man Barrieren und Vorurteile abbauen. Es geht um mehr Toleranz und Akzeptanz im Alltag. Ein Vorgesetzter zum Beispiel sollte ein E-Mail auch dann lesen, wenn es nicht in seiner Muttersprache geschrieben ist – er sollte mit gutem Beispiel vorangehen, offen für Veränderungen und Neues sein.

Wie wichtig sind Sprachkenntnisse bei der Stellensuche?

Wer zwei bis drei Sprachen spricht, hat gegenüber den Mitbewerbern immer noch einen grossen Vorteil. Die Vorgesetzten sind gefordert, wenn sie sprachdurchmischte Teams wollen. Das beginnt schon in der Schule. Ich finde es schade, dass man im Kanton Zürich nun zuerst Englisch spricht, bevor man Französisch, eine unserer Landessprachen, lernt.

Welches ist Ihre Lieblingssprache?

Natürlich Französisch, weil ich in Courtételle aufgewachsen bin. Aber ich lebe seit 18 Jahren mit meiner Familie in Studen (BE), arbeite seit 30 Jahren in Bern und habe mit Kollegen aus der ganzen Schweiz zu tun. So erstaunt es nicht, dass ich inzwischen auch mal auf Deutsch denke oder träume (schmunzelt) …

Copyright: Monika Flückiger

 

verfasst von

Simone Hubacher

Redaktorin