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Wie die Zeit vergeht

20 Jahre gibt es die Paketzentren in Frauenfeld, Daillens und Härkingen schon. Wir werfen mit Jörg Kunz, Leiter Leitstelle in Härkingen, einen Blick zurück – und auch einen nach vorne.

Anita Suter

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Jörg Kunz, Leiter Leitstelle in Härkingen.

Copyright: Daniel Desborough

Jörg Kunz, Sie sind seit der ersten Stunde im Paketzentrum Härkingen tätig. Können Sie sich noch an die Eröffnung erinnern?

Daran und auch an die damit verbundenen Umstrukturierungen – man sprach ja von rückläufigen Paketmengen. Die Anfänge waren eine intensive Zeit. Vieles hat nicht auf Anhieb funktioniert wie es sollte, aber als Team sind wir dadurch so richtig zusammengewachsen.

In den Medien war von «Päcklichaos» die Rede …

Weil unser Computerprogramm «TESS» anfangs immer wieder offline war, kam es häufig zu Unterbrüchen. Für die Disponenten in der Leitstelle sowie die Sortierung war das eine grosse Herausforderung. Als Kranführer – ich habe hier in Härkingen ja verschiedene Stationen durchlaufen – hat mich das damals weniger tangiert. Es gab einfach Wartezeiten, manchmal mussten wir Dinge manuell notieren.

Gibt es andere Ereignisse, die Sie hier in Härkingen besonders geprägt haben?

Der Totalunterbruch der Nord-Süd-Achse auf Strasse und Schiene im Juni 2012, ausgelöst durch einen Erdrutsch, hat uns alles abverlangt – vor allem am Ereignistag selbst. Mit unseren Transportpartnern mussten wir sämtliche Transporte kurzfristig via A13 umleiten. Das war eine grosse Herausforderung, die wir aber mit viel Einsatz meistern konnten. Es gelang uns, während des gesamten Unterbruchs die Zustellung ins Tessin sicherzustellen.

Wie hat sich die Arbeit hier im Paketzentrum im Laufe der Zeit verändert?

Viele der ursprünglich manuellen Abläufe wurden laufend optimiert und automatisiert. Beispielsweise mussten sich die LKW-Fahrer früher nach der Einfahrt aufs Areal bei uns in der Leitstelle melden. Wir gaben ihnen handschriftliche Anweisungen zu den Platznummern und Wechselbehälter-Nummern. Heute ist dieser Prozess automatisiert: Das TESS erkennt bei der Einfahrt mittels Transponder die Tour und verknüpft den Transport mit dem Fahrplan. Gleich bei der Einfahrt erhält der Fahrer heute ein Ticket mit allen Informationen.

Wie blicken Sie der Eröffnung der neuen regionalen Paketzentren entgegen?

Das ist ein enorm wichtiger und nötiger Schritt. Ich persönlich erhoffe mir für die Paketzentren eine Entlastung, damit wir für die stetig steigenden Mengen der Zukunft gewappnet sind. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir dadurch entlastet werden.

verfasst von

Anita Suter

Redakteurin Logistikmarkt und Innovation