Corona, Hintergründe

In Corona-Zeiten sortieren die Briefzentren auch Pakete

Die Paketmengen steigen und steigen, die Paketzentren quellen über. Doch die Briefzentren verfügen momentan noch über Platz und Kapazitäten. Was liegt da näher, als dort Pakete zu sortieren? Ein Bericht aus dem Briefzentrum Härkingen.

Marcel Suter

Inhaltsbereich

Das Briefzentrum Härkingen.

Auf der Zufahrt zum Paketzentrum Härkingen stauen sich die Lastwagen mit den gelben Containern. Sie sind randvoll mit Paketen. Nur wenige hundert Meter weiter östlich liegt das Briefzentrum der Post. Dort zeigen die Mitarbeitenden grosse Solidarität und unterstützen ihre Kollegen im Paketzentrum: Sie haben die Vorsortierung von Paketen übernommen, die direkt bei Grosskunden abgeholt wurden. Sie füllen damit einen Behälter nach dem anderen und machen diese sogenannten Rollboxen für die maschinelle Sortierung in den Paketzentren von Härkingen, Daillens, Frauenfeld und Cadenazzo bereit. «Mit dieser Arbeit können wir die Paketzentren entlasten», sagt Christian Mösch, Leiter des Briefzentrums Härkingen.

Rund 20 temporäre Mitarbeitende hat das Briefzentrum für diese Unterstützung zusätzlich angestellt – natürlich werden die Regeln des Social Distancing konsequent eingehalten. Nebst der Vorsortierung der Pakete helfen die Mitarbeitenden des Briefzentrums auch mit bei der Verteilung von Sperrgut auf die Botengänge in der Region Mitte, die von Basel bis in die Zentralschweiz reicht. Was hier sortiert wird, gelangt danach direkt in die Haushalte und Unternehmen.

An einer dritten Station kümmern sich die Mitarbeitenden um Kleinpakete. Sie werden danach von den Pöstlerinnen und Pöstlern den Kunden zugestellt. Die Post sortiert Kleinwarensendungen schon seit längerer Zeit im Briefkanal. «Wenn nun Grosskunden die Kleinpakete schon bei sich von den anderen Paketen trennen, können wir diesen Kanal noch stärker einsetzen. So sind wir in der Lage, einerseits die Anlagen der Paketzentren und anderseits die Paketboten in der Zustellung zu entlasten», sagt Christian Mösch.

Zurzeit sammelt das Briefzentrum Erfahrungen und passt die Prozesse Schritt für Schritt an. Das Ziel von Christian Mösch ist es, im Briefzentrum Härkingen «bis nach Ostern die Kapazitäten im Paketbereich zu verdoppeln».

Hauptsache, ich kann arbeiten.»
«Weil es abartig viele Pakete hat!

Regine Kindler hätte am 1. April bei SecurePost beginnen sollen, doch das war wegen der Einhaltung von Social Distancing nicht möglich. Nun hilft sie solidarisch ihren Kolleginnen und Kollegen und sortiert im Briefzentrum Härkingen Pakete.
Regine Kindler am Arbeitsplatz.

Wir wollen den anderen helfen.»
«Die Leute finden es toll, auch mal etwas anderes zu machen.

Roger Frei hat früher bereits in einem Paketzentrum gearbeitet. Jetzt sortiert er Sperrgut für die Region Mitte.
Roger Frei am Arbeitsplatz.

Diese Arbeit macht Sinn.

René Morgenthaler arbeitet seit der Eröffnung des Briefzentrums 2008 in Härkingen. Er verteilt Kleinpakete auf die nach Regionen angeschriebenen Sammelbehälter.
René Morgenthaler am Arbeitsplatz.
Konzeption und Produktion

Video: Valentin Schürch
Bilder: Lena Schläppi

verfasst von

Marcel Suter

SRF «Rundschau»: So bewältigt die Post die Paketberge

Corona, Hintergründe
Mehr erfahren

Schutzscheiben: eine Idee macht Schule

Corona, Hintergründe
Mehr erfahren
Eine Schutzscheibe an der Vorsortiermaschine.

«Toll, wie wir gemeinsam die Paketmengen bewältigen»

Corona, Hintergründe
Mehr erfahren
Fünf Mitarbeiter der Post in Fahrwangen am Hallwilersee, welche sich gegenseitig bei der Arbeit helfen.