Hintergründe

Mehr Dialog, mehr Kommunikation auf Augenhöhe und mehr Transparenz

Im Mai dieses Jahres hat die Post ihre Strategie «Post von morgen» für das angebrochene Jahrzehnt der Öffentlichkeit vorgestellt. Alexander Fleischer, Leiter Kommunikation der Schweizerischen Post, erläutert im Interview, was das für die Kommunikation der Post bedeutet und welche Ziele sie sich dazu setzt.

Carmen Fusco

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Alexander Fleischer, Leiter Kommunikation
Alexander Fleischer, Leiter Kommunikation, zur Kommunikation von morgen: «Die Kommunikation der Post wird die gute Reputation als Leitstern aller Anstrengungen wählen.»

Alexander Fleischer, Mitte Mai dieses Jahres hat Roberto Cirillo die neue Strategie vorgestellt. Bringt die «Post von morgen» auch Veränderungen im Auftritt der Post nach aussen mit sich?

Ja, in jedem Fall. Ein zentraler Aspekt der neuen Strategie ist es, die Post künftig noch konsequenter auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden auszurichten. Auch in der Kommunikation müssen wir den Nutzen für das Gegenüber in den Fokus stellen. Egal, ob es ein Journalist, Politiker, Grosskunde, Partner oder Privatkunde ist. Dafür wollen wir mehr Dialog mit den Schweizerinnen und Schweizern, wissen, wo sie stehen und wo der Schuh drückt. Wir wollen die digitalen Kanäle fördern und dort ein stimmiges Erlebnis bieten. Und nicht zuletzt wollen wir mehr Aufklärungsarbeit leisten, die Relevanz der Post im Alltag stärken und bei allen Anstrengungen stets eine gute Reputation für die Post als Leitstern verfolgen.

Sie haben es angesprochen, es geht um den guten Ruf der Post. Dieser hat in der Vergangenheit Schaden genommen. Was haben Sie daraus gelernt?

Im Unternehmen wurden die Hausaufgaben gemacht. Die Umsetzung der neuen Strategie starten wir mit einem verstärkten, modernisierten Risiko-Management. Das heisst, dass wir mögliche Risiken schneller entdecken sollten und entsprechend handeln können. Dazu gehört auch, dass die Post eine starke Kommunikationsabteilung hat, wo alle Fäden der Kommunikation zu den internen und externen Anspruchsgruppen zusammenlaufen und entsprechend gestaltet werden können. Dadurch kann die Post klar und direkt ins Gespräch mit den Menschen kommen.

Wie soll die Reputation der Post denn genau aussehen? Wie soll sie wahrgenommen werden?

Seit mehr als 170 Jahren bringt die Post die Menschen in der Schweiz zusammen. Sie ist eine der ältesten und bekanntesten Marken der Schweiz. Wir bewegen Waren, Informationen, Werte und Menschen heute und auch in Zukunft. Die Post ist ein Stück Schweizer Identität, eine Institution, und das soll sie bleiben. Wir wollen als relevant und vertrauenswürdig wahrgenommen werden.

Was können Sie mit Hilfe von Kommunikation da konkret tun? Als Kundin oder Kunde erlebe ich die Post vor allem durch ihre Dienstleistungen?

Wir kommunizieren transparent, sprechen auch die Sachen an, die nicht so gut gelaufen sind und versuchen die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und ihre Bedürfnisse zu antizipieren. Gleichzeitig starten wir das Jahr 2021 mit einem neuen Team in der Konzernleitung das nahbar sein und sich Vertrauen verdienen will. Die Post wird vor allem auch durch ihre Mitarbeitenden erlebbar. Deshalb ist es wichtig, dass alle Pöstler gerne ihr gelbes Blut erlebbar machen. Und schliesslich ist uns wichtig, dass Journalisten und Politiker die Post gut verstehen und sie als Partner erleben.

Die Post kämpft gegen viele Missverständnisse an, zum Beispiel, dass sie durch Steuergelder finanziert wäre. Wie treten Sie solchen hartnäckigen Mythen entgegen?

Wir müssen besser erklären, was Sache ist. Dazu müssen wir noch viel mehr mit den Menschen reden und die Fakten verständlich erklären. Wir wollen auch noch besser aufzeigen, wie unternehmerische Entscheide zustande kommen, warum wir etwas so und nicht anders machen. Und zwar so, dass der Nutzen für die jeweilige Anspruchsgruppe, aber immer auch für die Schweiz als Ganzes, klar wird. Es ist klar, dass nie alle sämtliche Entscheidungen der Post lieben werden. Hier stehen wir täglich vor diversen Dilemmata, zum Beispiel wie wir neue Angebote für neue Bedürfnisse entwickeln und gleichzeitig traditionelle Gewohnheiten respektieren und dann noch sicherstellen, dass die Post sich weiter selber finanzieren kann. Unternehmerisch tätig zu sein, heisst, Entscheidungen zu treffen, manchmal auch unbequeme und auch das muss verständlich kommuniziert werden. Am Ende geht es darum, die beste Post der Welt und ein Kernstück der Schweizer Infrastruktur zu bleiben, auf das die Schweizerinnen und Schweizer stolz sind.

verfasst von

Carmen Fusco

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