Corona, Hintergründe

Schutzscheiben: eine Idee macht Schule

Bei Arbeitsabläufen im Betrieb, wo Abstandhalten erschwert ist, sind spezielle Lösungen gefragt. Christophe Barbey, stv. Leiter Instandhaltung West und Teamleiter im Briefzentrum Eclépens, hat eine solche für die Sendungsaufbereitung gefunden. Seine Idee von Schutzscheiben an der Vorsortiermaschine wird auch im Briefzentrum Härkingen und den Logistikzentren für Briefe in Genf, Cadenazzo, Kriens und Gossau umgesetzt.

Ines Schumacher

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Eine Schutzscheibe an der Vorsortiermaschine.

Die CFC in Aktion

Die in der ganzen Schweiz verteilten gelben Briefkästen lassen sich gerne mit Postkarten und Briefen füttern. Sie schlucken alle Sendungen, die durch den Schlitz passen: vertraute Standardformate, aber auch dicke und grossformatige Sendungen genauso wie A- und B-Post. Nach der Leerung der Briefkästen verfrachten wir die Sendungen ins nächste Briefzentrum oder Logistikzentrum für Briefe. Bevor sie für die Zustellung sortiert werden können, muss erstmal gründlich Ordnung in das Durcheinander gebracht werden. Dies geschieht in der Sendungsaufbereitung mit dem «Culler-Facer-Canceller» oder kurz CFC. Die CFC sortiert Sendungen bis zu einer Grösse von 335 mm x 245 mm und bis zu einer Dicke von 8 mm, pro Stunde bei Volllast rund 25’000 Sendungen. Was nicht passt, z. B. weil zu dick oder zu schwer, scheidet sie aus. Dieser Ausschuss wird anschliessend manuell sortiert. Danach richtet die CFC die Sendungen alle gleich aus und orientiert sich dabei an der Frankatur. Dann prüft sie diese, sortiert nach A- und B-Post und stempelt zuletzt die Sendungen. Nach dieser Prozedur landen sie bei den Ausgabestellen sortiert in Stapelfächern nach Formaten und Geschwindigkeit, und sind parat für weitere Sortierungsschritte, sei es automatisch oder manuell.

Volllast dank Schutzscheiben

Natürlich kommt auch die CFC nicht ohne menschliches Zutun aus. Mitarbeitende am Förderband speisen sie mit den Sendungen, leeren an den Ausgabestellen die Stapelfächer mit den Briefen oder sorgen für die tägliche Maschinenreinigung. Das Problem: Wegen des geforderten Abstands kann nur eine Person am Förderband stehen und die Maschine läuft mit reduzierter Kapazität. Christophe Barbey, stv. Leiter Instandhaltung West und Teamleiter im Briefzentrum Eclépens, dachte sich die Lösung aus: Plexiglas-Schutzscheiben zwischen gegenüberliegenden Arbeitsplätzen. Die Arbeitssicherheit liess sich von BAG und SUVA bestätigen, dass die Schutzscheiben die Richtlinien erfüllen. Die Schutzscheiben werden in den nächsten Tagen nach erfolgreichem Härtetest im Briefzentrum Eclépens auch an der CFC im Briefzentrum Härkingen und den Logistikzentren für Briefe in Genf, Cadenazzo, Kriens und Gossau installiert.

Sicher mit Kollegen arbeiten

Die Mitarbeitenden an der CFC sind froh um die Plexiglasscheiben und danken sie ihrem Kollegen Christophe Barbey. Denn so können sie wieder zu zweit am Förderband der Vorsortiermaschine arbeiten und sind geschützt vor allfälligen Tröpfchen, die von ihrem Gegenüber ausgehen. Gleichzeitig läuft die CFC auf voller Leistung wie vor Covid-19.

verfasst von

Ines Schumacher