Menschen, Unser Engagement

Wenn Pöstler Feuer löschen

Zum 150-Jahr-Jubiläum des Schweizerischen Feuerwehrverbandes lanciert die Post eine Briefmarke. Wir stellen drei Postmitarbeitende vor, die sich in ihrer Freizeit in Feuerwehrleute verwandeln.

Simone Hubacher

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Stephan Schick am Steuer eines Feuerwehrautos.
Foto: Annette Boutellier

Stephan Schick, Feuerwehr Sense-Nord, Tafers

«Da ich in Tafers in der Nähe des Feuerwehrdepots wohne, bin ich jeweils rasch vor Ort. So wars auch an Silvester 2018, als in unserer Gemeinde ein Ofenhaus, ein alter Speicher, brannte. Damals war ich mit dem Tanklöschfahrzeug als Erster auf dem Platz und begann allein zu löschen – das war schon sehr speziell. Die Feuerwehr Sense-Nord ist ein Zusammenschluss von acht Sensler Gemeinden; wir haben 380 Mitglieder. Als Fahrer, Maschinist und Verantwortlicher Verkehrscorps ist meine Tätigkeit vielseitig. Seit elf Jahren bin ich dabei – ursprünglich, weil Fahrer gesucht wurden. Aber es ist für mich auch ein Dienst an der Gesellschaft. Ein Vollbrand eines Bauernhauses war für mich bis jetzt das schlimmste Erlebnis. Viele Tiere konnten wir nicht mehr retten.»

Thomas Schwarzentruber, Feuerwehr Menznau

Thomas Schwarzentruber, Feuerwehr Menznau

«Das Hochwasser 2005 war in meinen 20 Jahren als Feuerwehrmann mein intensivstes Erlebnis. Eine Woche lang stand ich im Einsatz, wir haben Keller ausgepumpt, Strassen und Brücken gesperrt, Häuser evakuiert, Sandsäcke verlegt. Wir Feuerwehrmänner und -frauen kamen an unsere Grenzen. Die Sirenen des Katastrophenalarms, die vergisst du nicht mehr, wenn du die mal gehört hast. Ursprünglich bin ich der Feuerwehr beigetreten, weil ich in der damaligen Wohngemeinde Romoos mehr Menschen kennenlernen wollte. Heute bin ich bei der Feuerwehr Menznau, eingeteilt im Atemschutz und Verantwortlicher für die Sanitätsabteilung. Rund 18 bis 20 Ausbildungen und Übungen gibts pro Jahr; Ernstfälle mal zwei, mal zehn pro Jahr. Ein Nachwuchsproblem haben wir zum Glück nicht.»

Aurélie Mischler sitzt am Steuer eines Feuerwehrautos.

Aurélie Mischler, Feuerwehr Vendline

«Ich bin aus Leidenschaft Feuerwehrfrau geworden. Bereits mein Vater war Feuerwehrkommandant beim SIS (Feuer- und Rettungsdienst) in Bonfol, wo ich herkomme. Das Feuerwehr-Gen wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Vor allem möchte ich einen echten Beitrag für die Gesellschaft leisten und anderen helfen. Zudem sind der Zusammenhalt und die Stimmung in meinem Corps wirklich super. Ich freue mich immer sehr, meine Kolleginnen und Kollegen bei Trainingseinheiten zu treffen, und ich fühle mich als Teil eines starken und kompetenten Teams. Für mich unvergesslich ist mein erster Einsatz bei einem Gebäudebrand. Damals war ich 18 Jahre alt und hatte die Möglichkeit, zusammen mit meinem Vater ins Gebäudeinnere zu gehen. Wir begannen, das Feuer zu löschen und die Deckenplatten zu entfernen, um uns Zugang zum Dachgeschoss zu verschaffen. Es ist schwierig zu erklären, wie es sich anfühlte, als das Adrenalin durch meinen Körper schoss, aber in diesem Augenblick war ich wirklich stolz, all mein Wissen, das ich mir in den Kursen angeeignet hatte, anzuwenden, und vor allem Mitglied des Feuerwehrcorps meines Vaters zu sein.» (mt)

Die Briefmarke zum 150-jährigen Jubiläum des Schweizerischen Feuerwehrverbandes. Frankatur: 1.00 Franken.

Briefmarke – 150 Jahre Schweizerischer Feuerwehrverband

Zum 150-jährigen Jubiläum des Schweizerischen Feuerwehrverbandes lanciert die Post eine Feuerwehr-Briefmarke. Damit soll das ehrenamtliche Engagement der 85 000 Frauen und Männer hierzulande geehrt werden. Gestaltet hat die Jubiläumsmarke Philipp Gurtner aus Bern. Die Briefmarke ist ab dem 5. März in allen Postfilialen erhältlich. Sie kann ab sofort auf www.postshop.ch vorbestellt werden. Frankatur: 1.00 Franken. 

verfasst von

Simone Hubacher

Redaktorin