Hintergründe

Der A-Post-Brief und der Kaffeepreis

In den letzten 18 Jahren ist Kaffee immer teurer geworden. Der A-Post-Brief hingegen kostet bis heute nur 1 Franken. Jetzt passen wir diesen Preis an – und sind immer noch günstiger als das Ausland.

Fredy Gasser

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Hand eines Mannes wirft Couvert in Briefkasten.

Wieviel teurer werden Briefe?

Der A-Post-Brief kostet ab nächstem Jahr neu CHF 1.10 statt wie bisher CHF 1. Der B-Post-Brief wird um 5 Rappen teurer von bisher 85 auf neu 90 Rappen.

Ist das nicht viel zu teuer?

Wir von der Post finden: Diese Preisanpassung ist moderat. Seit 2004 sind die Löhne um rund 17% gestiegen. Unsere Briefpostpreise blieben immer gleich hoch. Jetzt passen wie sie moderat an.

Und was hat das mit dem Kaffeepreis zu tun?

Ein Vergleich zeigt: 2004 kostete in der Schweiz ein Café Crème im Durchschnitt CHF 3.54, im Jahr 2020 waren es CHF 4.25. Er wurde also rund ein Fünftel teurer. Ein weiterer Vergleich mit dem Ausland zeigt, dass die Preise der Post immer noch top sind: In Zürich kann man für eine Tasse Cappuccino 6 Briefe versenden, in Lissabon lediglich 4 Briefe, in Helsinki 3. In Mailand kostet 1 Brief sogar mehr als eine Tasse Cappuccino.

Warum überhaupt die Preiserhöhung?

Die letzte Briefportoerhöhung war im Jahr 2004, also vor 17 Jahren. Seither sind nicht nur die Löhne gestiegen, sondern auch Kleider wurden teurer (+12%) oder auch ein Coiffeur-Besuch (+17,5%). Im Zusammenspiel mit unseren neuen preislichen Vorteilen belasten die Preiserhöhungen Privatkunden als auch Geschäftskunden nur wenig.

Langjähriger Trend

Seit Jahren versenden die Menschen immer weniger Briefe (-40% seit 2002). Auf der anderen Seite steigt die Anzahl der Haushalte, bei denen unsere Pöstler Briefe zustellen, ebenfalls seit Jahren. Die logische Folge: Die Kosten für den Transport eines einzelnen Briefs steigen immer mehr. Wir haben bei der Post in den letzten Jahren intern schon viel optimiert, Synergien effizienter genutzt, Einsparungen vorgenommen. Jetzt kommen wir um eine moderate Preiserhöhung pro Brief nicht mehr herum, wenn wir auch künftig dafür sorgen wollen, dass die Menschen der Schweiz – egal ob Stadt oder Land – weiterhin jeden Tag Briefe und Pakete aufgeben und erhalten können.

Was für Preisvorteile?

Es gibt mehrere: Im Unterschied zum Briefporto bleiben die Paketpreise gleich. Sie sind 2010 ein letztes Mal angepasst worden. Dazu profitieren Privatkundinnen und -kunden von reduzierten Preisen, wenn sie ihre Pakete selber online frankieren (Ausnahme PostPac Priority 2 bis 10 kg). Geschäftskundinnen und -kunden, die ihre Pakete zu Listenpreisen online frankieren, erhalten pro Sendung eine Preisreduktion von 10 Prozent.

Und was hat die Post davon?

Der Post helfen die moderaten Preisanpassungen, die steigenden Kosten für die Briefverarbeitung zu decken. Daneben investieren wir in den nächsten Jahren viele Millionen Franken für die nach wie vor steigenden Paketmengen. Denn wir wollen auch in Zukunft die postalische Grundversorgung sicherstellen.

verfasst von

Fredy Gasser

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