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Finanzen: Positive Entwicklung aus erstem Quartal setzt sich fort

Mit einem Konzerngewinn von 247 Millionen Franken ist die Schweizerische Post gut in das erste Halbjahr 2021, und damit in ihre neue Strategieperiode, gestartet. Sie hat im ersten Halbjahr 217 Millionen Franken mehr Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr. Der Betriebsertrag fällt mit 3630 Millionen Franken um gut sieben Prozent höher aus als noch im ersten Halbjahr 2020. Das bessere Ergebnis ist hauptsächlich auf die steigenden Paketmengen zurückzuführen. Hinzu kommt der direkte Vergleich mit dem stark vom Corona-bedingten Lockdown belasteten Resultat im ersten Halbjahr 2020. Für die Post sind eine gute finanzielle Basis und Gewinne wichtig, weil sie damit die nötigen Investitionen weiterhin ohne Steuergelder finanzieren kann. Damit finanziert sie die schweizweite Grundversorgung auch in Zukunft aus eigener Kraft. Das erfreuliche Resultat zeigt, dass sich die Post nach einem anspruchsvollen Jahr 2020 erholt hat. Dies dank einer grossen Anpassungsfähigkeit und dem Engagement aller Mitarbeitenden.

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Der Trend aus dem ersten Quartal setzt sich fort: Das Halbjahresergebnis der Schweizerischen Post ist besser ausgefallen als im Vorjahresvergleich. Die Post hat in den ersten sechs Monaten 2021 einen Betriebsertrag von 3630 Millionen Franken erwirtschaftet. Damit ist er im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 um 7,2 Prozent gestiegen. Das Betriebsergebnis (EBIT) beträgt 249 Millionen Franken. Das sind 188 Millionen mehr als im Vorjahr. Mit einem Konzerngewinn von 247 Millionen Franken liegt die Post um 217 Millionen Franken über dem Vorjahreswert. Mit Blick auf 2019, also das Jahr vor der Pandemie, stabilisiert sich das Ergebnis.

Das Ergebnis deutet an, dass die Post mit der neuen Strategie eine zukunftsfähige Richtung eingeschlagen hat. Sie will die Menschen und die Unternehmen in der Schweiz auch künftig mit modernen Postdienstleistungen versorgen und einen hochstehenden Service public aus eigener Kraft finanzieren. «Die Post ist mit einer gesunden Bilanz und einer soliden finanziellen Grundlage in die neue Strategieperiode gestartet», sagt Alex Glanzmann, Finanzchef der Post. «Das positive erste Halbjahresergebnis ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die Richtung stimmt. Klar ist aber auch, dass die Corona-Pandemie auf das Ergebnis im Vorjahr einen grossen Einfluss hatte. Entsprechend ist der direkte Vergleich zum Vorjahr mit Vorbehalt zu geniessen.»

Paketmengen steigen, Briefmengen gehen zurück

Der neue Bereich Logistik-Services1 erzielte im ersten Halbjahr 2021 ein Betriebsergebnis von 265 Millionen Franken und überschritt damit den Vorjahreswert um 58 Millionen Franken. Dieses Ergebnis ist vor allem auf die zunehmende Paketmenge zurückzuführen. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Zahl der zugestellten Pakete nochmals um 15,8 Prozent. Dieser Anstieg ist auf den anhaltenden Boom des Onlinehandels und das veränderte Kundenverhalten aufgrund des erneuten Lockdowns anfangs 2021 zurückzuführen. Die Menschen bestellen mehr online und lassen sich die Waren per Post nach Hause liefern. Von Januar bis Ende Juni hat die Post 105 Millionen Pakete zugestellt, im Vorjahr waren es im selben Zeitraum gut 90 Millionen Pakete.

Mehr Zeitungen und Werbungen in der Schweiz sowie mehr internationale Briefe tragen zusätzlich zum Ergebnisanstieg bei. Im Vergleich zum letzten Jahr fiel der Rückgang der adressierten Briefe in der Schweiz mit 0,9 Prozent tiefer aus als in den Jahren zuvor. Weil im Vorjahr auch Rückstellungen das Ergebnis belasteten, die dieses Jahr weggefallen sind, hat sich das Betriebsergebnis zusätzlich verbessert.

Akquisitionen, um Kundinnen und Kunden einen spürbaren Mehrwert zu bringen

Die Post hat frühzeitig erkannt, dass der Onlinehandel stark zunimmt und bereits vor der coronabedingten Paketflut erheblich in die Paketlogistik investiert. Im Logistikmarkt hat sie das Brief- und Paketgeschäft per Anfang Jahr zusammengelegt und dadurch an Effizienz und Flexibilität gewonnen. Und auch in Zukunft werden weitere Investitionen getätigt: Bis 2030 will die Post weitere rund 1,2 Milliarden Franken in den zusätzlichen Ausbau der Sortier- und Zustellinfrastruktur investieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch Investitionen in die internationale Güterlogistik und die Anbindung an internationale Logistiknetzwerke, da der grenzüberschreitende Warenverkehr mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Um dem wachsenden Kundenbedürfnis nach internationalen Logistikleistungen nachzukommen, hat die Post im ersten Halbjahr ausgewählte Logistikfirmen übernommen. Sie hat beispielsweise im April 2021 die Iemoli Trasporti S.R.L. mit Sitz in Como (Italien) und die Iemoli Trasporti SA mit Sitz in Balerna (Schweiz) sowie die Ost-West Cargo Europe GmbH mit Standort in Stuttgart (Deutschland) übernommen. Weiter hat die Post ebenfalls im April – gemeinsam mit der französischen La Poste – das Unternehmen eShopWorld, einen der führenden Anbieter von globalen sogenannten Enterprise E-Commerce Solutions, übernommen. «Solche Akquisitionen tätigt die Post dann, wenn sie das nötige Wachstum der Post fördern und unseren Kundinnen und Kunden einen spürbaren Mehrwert bringen», erklärt Alex Glanzmann, Finanzchef. «Zudem kommt es dann zu Investitionen, wenn sich ein Angebot nicht innert nützlicher Frist aus eigener Kraft am Markt aufbauen lässt. Dank der guten finanziellen Basis und dem positiven Halbjahresergebnis können wir weiterhin Investitionen aus eigenen Mitteln tätigen und uns weiterentwickeln, damit wir für die Zukunft gerüstet sind. Das ist ein wichtiger Teil der neuen Strategie».

Fast alle Bereiche tragen zum guten Gesamtergebnis bei

PostNetz konnte das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr um 28 Millionen Franken verbessern und erzielte ein Betriebsergebnis von –41 Millionen Franken. Die Netzentwicklung, konsequente Ressourcenanpassung an die sinkenden Mengen sowie Effizienzsteigerungen ermöglichten es, Einbussen bei der Briefannahme am Schalter (–12 Prozent) und beim Zahlungsverkehr in den Filialen (–11,4 Prozent) zu kompensieren.

Der noch sehr junge Bereich Kommunikations-Services1 erzielte in seinen ersten sechs Monaten im ersten Halbjahr 2021 ein Betriebsergebnis von –31 Millionen. Das Ergebnis entspricht dem erwarteten Aufbaupfad. Akquisitionen und Vorleistungen im Bereich der digitalen Angebote führen zu initial höheren Aufwendungen, sollen aber langfristig zu höheren Erträgen aus zukunftsorientierten Geschäftsmodellen führen.

Swiss Post Solutions erwirtschaftete ein Betriebsergebnis von 19 Millionen Franken. Damit ist das Ergebnis um 11 Millionen Franken höher als im Vorjahr und konnte somit mehr als verdoppelt werden. Das gute Betriebsergebnis ist vor allem dem gestiegenen Neukundengeschäft im Ausland zuzuschreiben. Die Posttochter SPS hat sich in den vergangenen Jahren und auch während der Krise gut entwickelt. Für die Post ist es wichtig, dass dieser Erfolgspfad fortgeführt werden kann. Deswegen überprüft die Post laufend strategische Optionen für die Zukunft von Swiss Post Solutions.

Mobilitäts-Services – der Bereich, der PostAuto, PubliBike und Post Company Cars umfasst – verbesserte das Betriebsergebnis um 34 Millionen Franken auf 9 Millionen Franken. Hauptgrund für das bessere Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr ist, dass PostAuto die durch Corona verursachten Einnahmeausfälle bei Bund und Kantonen geltend machen kann. Weiter nimmt der Bedarf an Mobilitätslösungen aufgrund der schrittweisen Lockerungen der Corona-Massnahmen wieder zu. Die gefahrenen Kilometer stiegen in den ersten sechs Monaten um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage ist damit weiter gestiegen, auch wenn die Postautos noch nicht wieder gleich stark ausgelastet sind wie vor der Corona-Krise.

PostFinance konnte das Betriebsergebnis um 19 Millionen auf 79 Millionen Franken steigern. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft fiel dank des Ausbaus der Angebote im Anlagebereich sowie der Umsätze beim E-Trading und den Lebensversicherungen um 21 Millionen Franken höher aus. Ebenfalls erfreulich entwickelte sich das Handelsgeschäft. Der Zinsertrag hat infolge der teilweise negativen Zinsen an den Finanz- und Kapitalmärkten um 36 Millionen Franken abgenommen. Immer noch spürbar sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Geringere Reisetätigkeiten und Fremdwährungstransaktionen haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Bei den Umsätzen aus Währungsumrechnungen gingen die Bargeldbezüge in Fremdwährungen an Automaten im In- und Ausland und die im Ausland getätigten Kundendevisengeschäfte spürbar zurück, während die bargeldlosen Girotransaktionen ins Ausland zugenommen haben. Die Nutzung der Kreditkarten ist wieder leicht gestiegen, sie liegt aber weiterhin unter den Erwartungen.

Der umfassende Halbjahresbericht der Post ist hier (PDF, 593.5 KB)[Media | Not Accessible] publiziert.

1 Aufgrund der neuen Segmentierung als Folge der Strategie «Post von morgen» sind einzelne Betriebserträge und Betriebsergebnisse neu zugeordnet. Die Vorjahresergebnisse sind angepasst und mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar.

Die vier strategischen Stossrichtungen der «Post von morgen

  • Bei der ersten strategischen Stossrichtung setzt die Post bei sich selber an, indem sie Effizienzmassnahmen umsetzt.
  • Mit der zweiten strategischen Stossrichtung setzt die Post auf Investitionen. Investitionen in eine moderne Infrastruktur und neue Dienstleistungen, die die Post für die Zukunft rüsten.
  • Die dritte strategische Stossrichtung ist Wachstum. Wachstum aus dem Inneren der Post heraus, wo sinnvoll aber auch Wachstum durch Zukäufe.
  • Die vierte Stossrichtung bilden Preismassnahmen. Mehr Informationen dazu gibt es in der Medienmitteilung zu den neuen Preismassnahmen ab dem 1. Januar 2022 «Post erhöht Briefpreise erstmals nach 18 Jahren moderat und unterstützt gleichzeitig Unternehmen» vom 26. August 2021.

Kennzahlen Konzern

Kennzahlen Einheit Jahr 2020 1. Halbjahr 2020 1. Halbjahr 2021
Betriebsertrag Mio. CHF 7’054 3’3871 3’630
Betriebsergebnis (EBIT)2 Mio. CHF 272 61 249
Konzerngewinn Mio. CHF 178 30 247
Bilanzsumme Mio. CHF 124’274 143’402 132’424
Eigenkapital Mio. CHF 6’906 6’605 8’583
Investitionen Mio. CHF 401 1461 228
Personalbestand Konzern PE3 39’089 39’171 39’662

1 Die Werte wurden restatet (siehe Anhang zum Halbjahresabschluss Konzern 2021, Anpassung der Konzernstruktur und Anpassung der Rechnungslegung).

2 Das Betriebsergebnis entspricht dem Ergebnis vor nicht operativem Finanzerfolg und Steuern (EBIT).

3 PE = Personaleinheit. Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen, ohne Lernpersonal.

Ausgewählte Kennzahlen Segmente 30. Juni 2020

Bereiche Betriebsertrag
(Mio. CHF)
Betriebsergebnis
(Mio. CHF)1
Logistik-Services 1’9402 2072
PostNetz 305 692
Kommunikations-Services 102 -262
Mobilitäts-Services 4752 -252
Swiss Post Solutions 271 8
PostFinance 748 60

Ausgewählte Kennzahlen Segmente 30. Juni 2021

Bereiche Betriebsertrag
(Mio. CHF)
Betriebsergebnis
(Mio. CHF)1
Logistik-Services 2’086 265
PostNetz 303 -41
Kommunikations-Services 16 -31
Mobilitäts-Services 537 9
Swiss Post Solutions 292 19
PostFinance 751 79

1 Das Betriebsergebnis entspricht dem Ergebnis vor nicht operativem Finanzerfolg und Steuern (EBIT).

2 Aufgrund der neuen Segmentierung als Folge der Strategie «Post von morgen» wurden einzelne Betriebserträge und Betriebsergebnisse neu zugeordnet (siehe Anhang zum Halbjahresabschluss Konzern 2021, Anpassung der Konzernstruktur und Anpassung der Rechnungslegung).

Kennzahlen PostFinance AG

Kennzahlen Einheit Jahr 2020 1. Halbjahr 2020 1. Halbjahr 2021
Anzahl Kundinnen und Kunden Tausend 2’685 2’706 2’629
Kundenvermögen Mio. CHF 123’679 121’410 116’742
Zinsindifferente
Kundenvermögen
Mio. CHF 14’490 12’981 17’129
Hypotheken1 Mio. CHF 6’039 6’006 6’120
Kundenvermögensentwicklung Mio. CHF 4’019 1’750 -6'936
Personalbestand PE2 3‘260 3’238 3'233

1 In Kooperation mit Partnerbanken.

2 PE = Personaleinheit. Durchschnittsbestand umgerechnet auf Vollzeitstellen. Bestand PostFinance-Stammhaus.

Auskunft

Medienstelle Post, Silvana Grellmann, 058 341 00 00, presse@post.ch