Hintergründe

Trends im Onlinehandel 2021

Welche langanhaltenden Auswirkungen hat Covid-19 auf den Onlinehandel? Welche Trends etablieren sich im zweiten Pandemie-Jahr oder werden verstärkt? In zwei Online-Studien befragt die Post gemeinsam mit Partner-Hochschulen Schweizer Konsumenten und Onlinehändler. Im Fokus steht wieder die Nachhaltigkeit.

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Das Einkaufen im Internet ist Alltag. Die Covid-19-Pandemie hat den Trend in Richtung Onlineshopping weiter beschleunigt. Auch wenn 78% der Kundinnen und Kunden die zeitliche Flexibilität schätzen, ist die Pandemie für 41% einer der Hauptgründe für den Onlineeinkauf.

Die Post erhebt jährlich zwei Studien zum Onlinehandel: das E-Commerce Stimmungsbarometer in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Zürich und die Schweizer Onlinehändlerbefragung gemeinsam mit der Hochschule Luzern. Beide Studien zeigen 2021, dass Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt.

Nachhaltigkeit genauso wichtig wie Produktkosten

Nachhaltige Produkte haben sich im Schweizer Onlinehandel etabliert. Die meisten (79%) angebotenen Produkte sind nach eigenen Angaben der Onlinehändlerinnen und Onlinehändler unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt und mehr als die Hälfte (55%) ressourcenschonend. Nachhaltigkeit ist für die meisten Betreiberinnen und Betreiber von Onlineshops genauso wichtig wie die Produktkosten. Dabei gewichten sie soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen (77%) höher als ökologische Aspekte (59%).

Weniger Plastik in der Verpackung

Immer mehr Onlinehändlerinnen und Onlinehändler verzichten bei Verpackung und Füllmaterial auf Plastik: Bei der Verpackung steigt der Anteil im Vergleich zum Vorjahr von 30% auf 40%. Die meisten Kundinnen und Kunden (83%) wollen Retouren in der gleichen Verpackung zurücksenden können. Mehrwegverpackungen sind ein grosses Bedürfnis und haben Potenzial in der Umsetzung: 69% der Kundinnen und Kunden sind sie wichtig, 24% der Onlinehops bieten sie aktuell an.

Nachhaltiger Versand ist gefragt

Der Versand entscheidet mit, wie nachhaltig Onlineshopping ist. Click & Collect und gebündelter Versand werden am häufigsten angeboten. Jeder vierte Onlineshop (26%) bietet klimaneutralen Versand ohne Aufpreis an. Es besteht noch Luft nach oben, denn für 44% der Kundinnen und Kunden ist der klimaneutrale Versand wichtig. 27% der Befragten sind sogar bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen, wobei nur 4% der Onlinehändlerinnen und Onlinehändler dies anbieten.

Mehr als die Hälfte (56%) der Kundinnen und Kunden wünscht sich den konsolidierten Versand mit Bündelung von Teillieferungen, den bisher erst 37% der Onlineshops anbieten.

Die gefragtesten Lieferoptionen sind die Möglichkeit, die Sendung online zu verfolgen sowie die Vorankündigung des Sendungsempfangs. Die Mehrheit der Kundinnen und Kunden (58%) will die Zustellung der Pakete selbst steuern, doch erst jeder fünfte Onlineshop bietet diese Option an.

Onlinehändlerinnen und Onlinehändler zeigen sich sehr offen für nachhaltige Logistiklösungen (76%), etwa auf der letzten Meile. Aufwändig umsetzbare Massnahmen wie langsamerer Versand (18%) oder lokal angepasste Logistiklösungen (13%) sind noch wenig verbreitet.

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Studien zum Onlinehandel auf einen Blick

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) erhebt die Post bereits zum siebten Mal das jährliche E-Commerce Stimmungsbarometer. Die Studie zeigt die Stimmung und das Verhalten im Schweizer E-Commerce. 2021 haben rund 11'000 Personen aus allen Sprachregionen der Schweiz teilgenommen. Die Schweizer Onlinehändlerbefragung führt die Post gemeinsam mit der Hochschule Luzern (HSLU) durch. Aus dieser Studie lässt sich die Sicht der Schweizer Onlinehändler auf den E-Commerce ablesen. Teilgenomen haben 2021 rund 248 Onlinehändlerinnen und Onlinehändler. Beide Studien legen den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit.