Das Briefmarkenorakel hat gesprochen

Haben Sie schon mal pantomimisch eine Postkutsche gefahren oder einen Brief zugeklebt? Nein? Tatjana und ich schon. Die Post feiert nämlich ihr 175-Jahre-Jubiläum und in diesem Rahmen hat sie zusammen mit dem Museum für Kommunikation in Bern eine Sonderführung entwickelt. Was es dabei mit diesen Pantomimen auf sich hatte und warum auf einmal noch eine Schlange im Postsack ins Spiel kam, das erfahren Sie im folgenden Erfahrungsbericht.

Muriel Baeriswyl
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Nach einem kurzen Check-in ging es bereits los. Tatjana und ich folgten in einer kleinen Gruppe der Kommunikatorin des Museums für Kommunikation in die Ausstellung. Gleich zu Beginn mussten wir uns als Gruppe unter Beweis stellen. Wir sollten nämlich einen kleinen Ball durch ein Labyrinth in Form einer grossen Schweizer Karte lenken, indem wir die Karte gemeinsam im richtigen Moment hoch und runter hoben und sie in die richtige Richtung kippten. Nach erfolgreicher Mission ging es weiter zu alten Zustellautos. Der Blick nach oben offenbarte weitere Fahrzeuge: Handlieferwagen, Velos und sogar ein Elektroauto aus dem Jahre 1913. Richtig gelesen, die Post setzte bereits 1913 ein Elektrofahrzeug der Firma Tribelhorn ein: ein vierräderiger Wagen für die Paketzustellung und etwas später ein Elektrodreirad für Eilsendungen. 

Postkutschen im Museum
© Muriel Baeriswyl

Brief- und andere Geheimnisse

Einen Stock tiefer mussten wir uns erstmal die Ohren zuhalten. Die Kommunikatorin liess das Posthorn eines Postautos ertönen, welches dieses Jahr ebenfalls ein rundes Jubiläum feiert, nämlich das 100-jährige. Das Dü-Da-Do ging durch Mark und Bein, ist es doch dazu da, um auf kurvigen Bergstrassen den entgegenkommenden Verkehr zu warnen. 

Vortrag im Museum für Kommunikation
© Muriel Baeriswyl

Ganz zuunterst war es nun so weit. Wir durften uns pantomimisch ausdrücken und Post-Begriffe aus der 175-jährigen Geschichte darstellen, während die andere Hälfte der Gruppe die Begriffe erraten musste. Wie wir Postkutsche gefahren sind, Briefmarken geklebt und Briefe verschickt haben und wie es wohl ausgesehen hat, als wir Pakete während der Corona-Pandemie entgegengenommen haben, das liebe Leserinnen und Leser müssen Sie sich selbst vorstellen. 

Durch dieses Spiel lernten wir jedenfalls viel Neues über die Geschichte der Post.

Obendrein erfuhren wir, was eine Zornnatter (einheimische Schlangenart) einst in einem Bahnpostwagen «verloren» hatte. Diese Geschichte wollen wir an dieser Stelle aber nicht verraten, denn vielleicht besuchen Sie ja bald selbst eine Jubiläumsführung der Post. 

Innenraum Museum für Kommunikation
© Muriel Baeriswyl

Ein erfolgreiches Jubiläums-Jahr

Auf unserer letzten Station besuchten wir noch den Raum der Briefmarken und bestaunten ihre Vielfältigkeit in ein paar der zahlreichen Schiebevitrinen. Doch das Highlight bildete für uns der Abschluss der Führung; die Befragung des Briefmarkenorakels. Für uns Co-Projektleiterinnen des 175-Jahre-Jubiläums ist es natürlich von grosser Bedeutung, dass dieses Jubiläumsjahr ein Erfolg für die Post wird, und so stellten wir uns genau dieser Frage. Mittels abgefragter Zahlen zwischen eins und zehn, ermittelte die Kommunikatorin in einem alten Sammelalbum die richtige Briefmarke für unser Anliegen: eine violette Fünfer-Marke aus Kanada. Nun, die Deutung durch die Kommunikatorin würde wohl keiner fundierten Analyse standhalten, doch für Tatjana und mich hat sie bestens gepasst. Das Orakel prophezeite uns nämlich aufgrund der ausschlagenden Zacken der Türme einige Herausforderungen im Projekt aber auch viele Höhepunkte und Erfolge. Das tönt doch vielversprechend! Und die Briefmarke, die wir mit nachhause nehmen durften, bekommt im Büro einen Ehrenplatz. 

Vortrag im Museum für Kommunikation
© Muriel Baeriswyl

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Muriel Baeriswyl