Klima und Energie

Postgesellschaften vereinen Kräfte für den Klimaschutz

Am 19. September setzen 26 Postunternehmen weltweit im Rahmen des «Green Postal Day» ein Zeichen für den Klimaschutz. Mit einer gemeinsamen Kampagne zeigen sie, wie die Postbranche durch Zusammenarbeit CO2-Emissionen reduziert und gleichzeitig ökologische sowie geschäftliche Vorteile erzielt. Auch die Schweizerische Post ist mit von der Partie. Hier findest du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den «Green Postal Day».

Leona Sager

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Green Postal Day

Was ist die «International Post Corporation (IPC)»?

Die International Post Corporation (IPC) wurde 1989 gegründet und ist eine internationale Organisation von Postunternehmen. Das Ziel hinter der Gründung war, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedspostunternehmen zu erleichtern und Systeme zu entwickeln, die die Qualität der internationalen Postdienste verbessern. Die IPC hat ihren Sitz in Brüssel und zählt heute 26 Mitgliedsunternehmen aus Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland. Auch die Schweizerische Post gehört zu den Postorganisationen der IPC.

Warum ist eine globale Postkooperation wichtig, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?

Der internationale Austausch ist von grosser Bedeutung, da Klimaschäden nicht an Landesgrenzen haltmachen. Der Klimawandel kann nur gemeinsam und branchenübergreifend bewältigt werden. Ein gemeinsamer Ansatz der Branche kann die Bemühungen zur Nachhaltigkeit verstärken und eine effektivere Antwort auf globale Herausforderungen ermöglichen.

Was ist der Green Postal Day und welche Ziele werden verfolgt?

Am «Green Postal Day», der jeweils im September stattfindet, zeigen Postunternehmen aus der ganzen Welt auf, wie sie ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen umsetzen und ihre Flotten sowie Betriebsabläufe umweltfreundlicher gestalten. Mit dem «Green Postal Day» setzt die IPC ein Zeichen für den Klimaschutz und ermuntert andere Branchen, den CO2- und Energieverbrauch noch stärker zu verringern. Dabei orientiert sich die IPC an der «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» der UNO.

Welche Erfolge konnten die Postgesellschaften mit ihren Bemühungen bisher erzielen?

Seit 2008 ist es den in der IPC vereinigten Postunternehmen gelungen ihre CO2-Emissionen um fast 40 Prozent reduzieren. Eine weitere Reduktion um 50 Prozent ist bis 2030 geplant. Zudem wurde in den letzten Jahren viel unternommen, um die postalischen Flotten schrittweise durch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu ersetzen. Aktuell sind rund 28 Prozent der Post-Fahrzeuge weltweit mit Elektroantrieb unterwegs. Bis 2030 sollen weitere 30 Prozent hinzukommen. In vielen Ländern tragen die Postdienste zudem schon heute erheblich zur Kreislaufwirtschaft bei, indem sie Gegenstände aus anderen Branchen sammeln und recyceln.

Wie schneidet die Schweizerische Post im Vergleich zu anderen IPC-Mitgliedern ab?

Im Vergleich mit den anderen IPC-Mitgliedern ist die Schweizerische Post bereits heute vorbildlich. Ab 2030 will sie im eigenen Betrieb komplett klimaneutral sein. Dazu gehört die Umstellung auf alternative Antriebe, 100% Strom aus erneuerbaren Energiequellen aus der Schweiz und der Ausstieg aus fossilen Heizungen. Ab 2040 soll die gesamte Wertschöpfungskette und damit das gesamte Unternehmen Netto-Null sein.

Seit 2013 betreibt die Schweizerische Post die grösste Elektrofahrzeugflotte der Schweiz. Schrittweise wird bis 2030 auch die gesamte Fahrzeugflotte der Post elektrifiziert. Alle Elektrofahrzeuge der Post fahren mit 100 Prozent «naturemade star»-zertifiziertem Ökostrom aus der Schweiz. Mit dem «pro clima»-Versand verschickt die Post seit 2021 alle Brief- und Paketsendungen CO2-kompensiert – und dies kostenlos für Kundinnen und Kunden im In- und Ausland. Brief- und Paketsendungen transportiert die Post, wenn möglich, auf der Schiene statt auf der Strasse.

Was sind in den kommenden Jahren für den Postsektor die grössten Prioritäten im Hinblick auf Nachhaltigkeit?

Der Postsektor will in den nächsten Jahren die Kreislaufwirtschaft fördern. Das bedeutet, die eigenen Umweltauswirkungen zu minimieren und nachhaltigere Konsummuster zu unterstützen. Wichtige Massnahmen sind die Optimierung von Routen und die Nutzung von Rückwärtslogistik, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und Rückgabemöglichkeiten für Behälter in Postämtern anzubieten. Durch Zusammenarbeit mit der Regierung und anderen Branchen kann der Postsektor seine Erfahrung und sein Netzwerk nutzen, um diese Ziele zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Dekarbonisierung des Fernverkehrs. Zudem wird nach alternativen Kraftstoffoptionen für den Luftfrachtverkehr gesucht.

Video «Green Postal Day»

Das ist der «Green Postal Day»

26 Postorganisationen feiern heute, am 19. September 2024, den sechsten Green Postal Day und laden andere Branchen dazu ein, ebenfalls gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Die Postorganisationen bekräftigen damit einmal mehr ihr Engagement für eine nachhaltigere und klimafreundlichere Wirtschaft und Gesellschaft, angelehnt an die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO. Die Postorganisationen engagieren sich für eine Reduktion des CO2-Ausstosses und setzen sich für eine nachhaltige Zustellung ein. Mehr Infos gibt’s hier: https://www.ipc.be/news-portal/. 

verfasst von

Leona Sager

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