Wandern mit Julia der Biene

Die Post als Partnerin der Schweizer Wanderwege schlägt jedes Jahr coole Wanderungen für die ganze Familie vor - alle in einer schönen Broschüre verpackt. Dieses Jahr werden die Wanderungen von erfahrenen und weniger erfahrenen Wander-Freunden unter die Lupe genommen. Nachhaltigkeits-Bloggerin Anina Mutter hat die Wanderung zum Stanserhorn getestet.

Anina Mutter
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Anina Mutter sitzt au einer Steintreppe.

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Also, als Kind habe ich mich ja vehement gegen jegliche Art von Wanderunternehmungen gesträubt. Ich fand das einfach irgendwie nicht lustig, so durch die Gegend zu schlendern. Da bin ich tausendmal lieber auf dem Pferderücken über Felder geprescht, oder mit Saltos auf Turnmatten rumgehüpft. Das mache ich jetzt zwar noch immer gerne, aber ein gutes Stück älter und natürlich viiiiel weiser, konnte mich das Wandern nun doch noch für sich gewinnen. Happy End also eigentlich, aber vor allem der Anfang vieler spannender und schöner Wandererlebnisse.

Wanderkarten Deluxe

Ach, und, ich bin mir auch ziemlich sicher bzw. ich behaupte jetzt einfach einmal, dass es früher noch keine solch liebevoll aufbereiteten Super-Wanderkarten wie die «Wandererlebnisse für Energiebündel, Ausgeglichene, Überglückliche & Ausgepowerte» gegeben hat. Und schon gar keine Karten, bei denen mich irgendwelche Tiere begleitet hätten. Oder, oder. Anyway. Eines nach dem Anderen. Aber ja, ich bin überzeugt, dass ich sonst zu Kindheitszeiten mein Pony auch mal gegen Wanderschuhe getauscht hätte. Weil also, eine Wanderung mit Emma, dem Murmeli oder Max, dem Adler ist schon ziemlich cool.

Anina Mutter beim Lesen der Wanderkarte.

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Die Stans-Wanderung oder Wandern mit Julia der Biene

Dass Insekten, und Bienen insbesondere, für unser Überleben notwendig sind ist vielleicht mitschuldig daran, dass ich unbedingt die Stanser Wanderung in Angriff nehmen möchte. Für diesen Ausflug steht nämlich die Biene Julia, die eines der acht Tiere ist, die jeweils eine der Wanderungen begleiten. Vielleicht wähle ich aber auch «das Bergerlebnis für Ausdauernde» weil ich Herausforderungen mag. Und so plane ich denn meinen Aufstieg zum Stanserhorn und drücke die Daumen für gutes Wetter.

Die Wanderung

Mit guten Wanderschuhen ausgerüstet, Sonnencrème und -brille, genügend Proviant und vor allem viel Wasser hüpfe ich an einem sonnigen Tag in den Zug von Zürich nach Luzern. Von der Seestadt aus ist es dann nur noch eine knappe Viertelstunde Fahrt bis nach Stans, wo dann entweder der fordernde und manchmal doch ziemlich steile Aufstieg oder die Zahnradbahn und dann die Cabrio-Gondel! warten. Klar: ich will alles hochlaufen, die Gondel nehme ich dann für den Rückweg. Eine Cabrio-Fahrt in luftiger Höhe will ich mir nämlich auf keinen Fall entgehen lassen.

Anina Mutter blickt auf den Vierwaldstättersee.

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Schon auf dem ersten Kilometer beeindruckt mich die wunderschöne Umgebung mit Feldern und alten Bauernhäusern. Die Schweiz zeigt sich hier definitiv von ihrer besten Seite! Fast die ganze Wanderung ermöglicht immer wieder schöne Blicke auf den Vierwaldstättersee und auf umliegende Berge und Felder.

Anina Mutter am Wandern.

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Und yes, man kommt definitiv ins Schwitzen und ich empfehle dir gleich schon hier, ein Ersatzoberteil mitzubringen. Aber, ich verspreche dir auch jetzt bereits: jeder Tropfen Schweiss lohnt sich!

Anina Mutter steht auf dem Gipfel vom Stanserhorn.

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Nach wohl circa vier Stunden Aufstieg erreiche ich müde aber glücklich den Gipfel: das Stanserhorn. Und hallo?! Wieso hat mir das nicht schon früher jemand gesagt: die Aussicht von hier oben ist die absolute Wucht. Und wenn du dann gemütlich im Gipfelrestaurant sitzt, eine warme Tasse Tee in der Hand und vielleicht eine Portion Pommes Frites dazu, dann weisst du, wieso die Biene Julia diesen Flecken der Schweiz zu ihrem Zuhause erkoren hat. Und wieso es genau hier diese aussergewöhnliche Gondel gibt, mit der du, erneut mit unfassbarem Weitblick, ins Tal schwebst - die Nase im Wind.

Anina Mutter sitzt au einer Steintreppe.

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Insgeheim überlege ich mir bereits, mit wem ich diese Wanderung erneut und absolut dringend baldmöglichst machen muss. Ich denke an Freunde aus dem Ausland, die beim nächsten Besuch unbedingt aufs Stanserhorn entführt werden müssen. Und ich denke auch ein wenig an die Biene Julia, die hier ihre Kilometer fliegt und sich auch immer wieder über einen Besuch freut. Was ich aber vor allem staunend und in leiser Bewunderung denke: hach Schweiz, du bist halt schon einfach unglaublich schön!

Fazit: Die Wanderung ist tatsächlich ziemlich sportlich, aber gut machbar. Wichtig ist eine qualitative Wanderausrüstung, genügend Proviant und Wasser, und genügend Zeit, vor allem wenn auch kleine Menschlein mit dabei sind. Notfalls kann auch auf halber Höhe in die Gondel eingestiegen werden, oder aber die Wanderung ab halber Höhe gestartet werden. Zudem lohnt es sich, vor der Wanderung, kurz einen Schneecheck zu machen, da gerade im Winter Teile der Wanderwege wegen Schnee geschlossen sind und nicht bis ganz oben gewandert werden kann. Der Gipfel ist zwar immer erreichbar, bei Schnee aber nur via Gondel. Alles in allem ist die Stans Wanderung aber eine wirklich schöne Wanderung, die die Strapazen mit einer wunderschönen Aussicht auf dem Weg und vor allem am Schluss mehr als belohnt.

Anina Mutter ist Nachhaltigkeits-Bloggerin und treibt sich oft in der Natur herum. Sie engagiert sich für einen bewussteren Umgang mit der Umwelt und versucht auf spielerische Art und Weise für mehr Nachhaltigkeit zu inspirieren. Öko ist schon lange nicht mehr langweilig und verstaubt, sondern total stylish und cool. Du findest sie auf www.ekkoist.com und auf Instagram unter @aninamutter.

Anina Mutter im Bahnhof Zürich. Sie liest eine Landkarte.

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Anina Mutter

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