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Corona: Die Onlinedienste der Post boomen

Ob «Meine Sendungen», «WebStamp» oder «Brotpost»: Die Online-Dienstleistungen der Post erleben in Coronazeiten einen regelrechten Boom.

Fredy Gasser

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Eine Heimlieferung von frischem Brot.

Die Coronakrise schränkt den persönlichen Kontakt stark ein oder sie erschwert ihn wegen Schutzmasken, Desinfektionsmitteln oder Social Distancing. Gut, dass die Post viele ihrer Dienstleistungen auch als Online-Services anbietet. Und diese digitalen Dienstleistungen boomen seit Wochen.

Kontaktlos Pakete empfangen und versenden

Bereits vor der Coronakrise war der Onlinedienst «Meine Sendungen» beliebt; rund 1,6 Millionen Kunden nutzen das Angebot. Seit dem 23. März 2020 haben sich allein die Aufrufe der «Meine Sendungen»-Website verdoppelt, von 150 000 am Tag auf 300 000 täglich. Der Dienst gewinnt gegenwärtig dreimal mehr Neukunden als vor Corona, aktuell täglich rund 2100. Rund 70 000 Aufträge pro Woche werden erteilt.

Dabei hält «Meine Sendungen» einen besonderen Trumpf parat: die kontaktlose Übergabe von Paketen. Dabei kann man seine Pakete an einem selber bestimmten, sicheren Ort deponieren lassen, sei es beim Hauseingang, im Treppenhaus, in der Garage oder auf der Terrasse. Nur die Post kennt diese Orte; zudem lässt sich der Dienst jederzeit anpassen oder deaktivieren. So kann man nicht-eingeschriebene Pakete über den Dienst «Deponierung» und eingeschriebene Pakete über die Erteilung der Zustellgenehmigung kontaktlos empfangen.

Auch der Onlinedienst «pick@home», bei welchem Kunden ihre Retourenpakete kostenlos zu Hause abholen lassen können, boomt. Normalerweise werden durchschnittlich pro Tag rund 2500 Abholaufträge erteilt. Im April 2020 ist diese Zahl auf durchschnittlich 3500 Aufträge pro Tag angewachsen.

Die Nutzung der kontaktlosen Paket-Deponierung und die Paketabholung kommen nicht zuletzt auch den Social-Distancing-Auflagen des Bundesamtes für Gesundheit für die aktuelle Situation entgegen.

Hit WebStamp

Einen Boom erlebt zurzeit auch WebStamp. Für diesen digitalen Briefmarkenservice haben sich im April drei- bis viermal mehr Neukunden angemeldet als in einem üblichen Monat. Waren es in einem normalen Monat um die 3000–4000 Neukunden, so waren es im April 13 815 Neukunden! Insgesamt zählt WebStamp aktuell 328 233 registrierte Kunden, die in regelmässig über Neuerungen der Dienstleistung angeschrieben werden. Man muss sich vorstellen, dass im April rund 38 000 Kunden auf WebStamp aktiv waren!

Hit Postkarte

Ebenfalls in neue Rekordhöhen entwickelte sich die App PostCard Creator. So hat sich das Volumen sowohl bei den Gratiskarten als auch bei den Bezahlkarten in den letzten Monaten faktisch verdoppelt. Mit dem Monat April wurden erstmals über 1 Million Postkarten erstellt, und zwar genau 1 065 590 Stück. Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Bezahlkarten ins Ausland, was seit einem Jahr angeboten wird. Am 6. April 2020 wurde zudem ein neuer Tagesrekord erreicht, als fast 42 000 Postkarten gedruckt und versandt wurden. In der Zwischenzeit hat sich der Hype wieder etwas beruhigt und so kommen wir im Moment noch auf 30 000–34 000 Postkarten pro Tag.

Hit «Brot-Post»

Auch die «Brot-Post» gehört zu den Online-Dienstleistungen der Post. In den Wochen der Coronakrise wurde auch sie zum Hit. Die Heimlieferung von frischem Brot aus der lokalen Bäckerei hat sich allein im Corona-Monat April 2020 versechsfacht.

Zunahme bei postshop.ch

Der Onlineshop der Post meldet eine «spürbare Zunahme» der Bestellungen seit dem Lockdown. Vor allem Versandmaterial wie PostPacs, Couverts, Einschreiben Prepaid wurden vermehrt bestellt. Auch der Verkauf von Geschenkkarten, hier vor allem für Netflix-Abos, hat beinahe ein Niveau wie rund um Weihnachten erreicht. Zudem hat die Lancierung der Ereignismarke «COVID-19 Solidarität» dazu beigetragen, dass auch von anderen Sondermarken mehr verkauft wurde als im üblichen Durchschnitt.

Grosses Echo für Profital

Schweizer stürmen nach Lockerung nicht die Läden» – nicht nur der «Blick» vom 22. April 2020 vermeldete die Resultate einer grossen Umfrage von 5000 Profital-Nutzerinnen und -Nutzern. Die Umfrage löste ein unerwartet hohes Medienecho aus. Auch der Tages-Anzeiger, Swissinfo, Radio Tele Svizzera Italiana sowie die Branchenmagazine Werbewoche und Horizont berichteten darüber und zeigten damit, dass ProfitalTarget not accessible immer breiter abgestützt ist. Die Profital-App stellt Prospekte und Aktionen von über 90 Läden digital zur Verfügung. Für die Studie wurden Nutzer der App befragt. Übrigens: Profital selber verzeichnet seit dem Ausbruch des Coronavirus doppelt so viele Downloads und Web-Visitors als vorher.

Spezialangebote für Gemeinden, Spitäler und Ärzte

Um Schweizer Gemeinden eine Möglichkeit zu geben, digital und damit kontaktlos mit ihren Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren, stellt die Post ihre Gemeinde-App «My Local Services» bis zum Jahresende gratis zur Verfügung. Von diesem Angebot profitieren bereits einige Gemeinden.

Auch das Instrument «Emergency Eye» bieten wir in der aktuellen Situation gratis an. Damit können Ärzte und Spitäler Erstkonsultationen von Patienten über die Handykamera durchführen. Bei der Medbase Gruppe, der rund 200 Ärzte angehören, ist «Emergency Eye» täglich im Einsatz.

verfasst von

Fredy Gasser

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