Hintergründe

Corona: Päckliflut bewältigen

Die Paketmengen erreichen von Tag zu Tag neue Höchstwerte und übertreffen teilweise sogar die Mengen zur Weihnachtszeit. Was macht die Post zum Schutz der Kunden und Mitarbeitenden? Und wie gehen die Pöstler mit der aktuellen Situation um?

Sandra Gonseth

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Titus Bütler, Leiter Paketzentrum Frauenfeld

Titus Bütler, Leiter Paketzentrum Frauenfeld

«Schwierig ist die Sortierung der Pakete unter Einhaltung von Social Distancing. Wir haben schon im Normalbetrieb knappe Kapazitäten. Wenn jetzt nur eine Person am Förderband arbeiten darf, reduziert das die Leistung massiv. Es gibt deshalb unvermeidbare Verspätungen. Wir arbeiten aber stetig an Verbesserungen. Logistik findet eben nicht im Homeoffice statt. Ich mache mir Gedanken zur Gesundheit meiner Mitarbeitenden. Und ich frage mich: Können wir das steigende Volumen bewältigen?»

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Ob Essen, Möbel oder Gartenhäuser – der Lockdown führt dazu, dass viele Menschen zu Hause bleiben und ihre Einkäufe online erledigen. Insgesamt verzeichnet PostLogistics seit Mitte März ein stark gestiegenes Sendungsvolumen bei den inländischen Paketen.

Die Paketmengen erreichen von Tag zu Tag neue Höchstwerte und übertreffen teilweise sogar die Mengen zur Weihnachtszeit. Anfang April hat die Paketmenge gegenüber dem Vorjahr um bis zu 40 Prozent zugenommen und die Tendenz ist weiter steigend. Zusätzlich fehlen Mitarbeitende, die zu Hause ihre Kinder betreuen, zu den Risikogruppen gehören oder krank sind.

Paketmengen verarbeiten

Die Mengen lassen sich nicht durch mehr Personal bewältigen, denn das Social Distancing muss konsequent eingehalten werden. Es wurden bereits verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Paketmenge verarbeiten zu können: Arbeiten am Samstag, Sortieren der Pakete in Briefzentren, Zusammenarbeit mit anderen Logistikfirmen.

Zusätzlich werden die manuelle Vorsortierung in den Zustellbasen ausgebaut, die maximalen Sortierkapazitäten des regionalen Paketzentrums Ostermundigen genutzt und Verstärkungstouren auf der letzten Meile durchgeführt. Zudem wurden die maximalen Masse der Sperrgutsendungen angepasst und ergänzende Massnahmen geprüft wie Click&Collect, das Abholen der Waren in den Filialen.

Schutz der Kunden und Mitarbeitenden

  • Zustellpersonal unterschreibt eingeschriebene Sendungen mit Kundeneinverständnis selbst
  • Paketboten treten ihre Dienste gestaffelt an 
  • Fahrzeuge werden nur noch alleine beladen oder entladen und nach jeder Benutzung desinfiziert

verfasst von

Sandra Gonseth

Redaktorin

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