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Immer weniger physische Werbung: DMC beabsichtigt Einstellung der Zustellorganisation

Die Direct Mail Company AG (DMC) verteilt unadressierte Werbung wie Flyer oder Prospekte sowie Gratiszeitungen. Die rasch fortschreitende Digitalisierung sorgt seit Jahren dafür, dass immer weniger physische Werbung in die Briefkästen verteilt wird. Aufgrund erheblicher wirtschaftlicher Schwierigkeiten sieht DMC keine andere Möglichkeit, als ihre Zustellorganisation einzustellen. DMC beabsichtigt, sämtliche Sendungen ab Juni 2024 durch die Post zustellen zu lassen. Betroffen von diesem Schritt wären 3855 DMC-Mitarbeitende, die im Stundenlohn zu Kleinstpensen während 3 bis 8 Stunden pro Woche Werbung austragen. Dazu kämen 72 Vollzeitmitarbeitende. Insgesamt handelt es sich dabei um 422 Vollzeitäquivalente (FTE). DMC will dieses beabsichtigte Vorhaben so sozialverträglich wie nur möglich durchführen und prüft umfassende Abfederungsmassnahmen für die Betroffenen. Heute startet das Konsultationsverfahren.

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Wegen der fortschreitenden Digitalisierung nehmen die Anzahl Gratiszeitungen und die Anzahl Werbesendungen in den Briefkästen seit Jahren drastisch ab. Die Direct Mail Company AG (DMC) – ein Tochterunternehmen der Post – musste in den letzten zehn Jahren einen Rückgang der Sendungen von einem Drittel auffangen. Die Hälfte dieses Rückganges ist auf die Anzahl der gestiegenen «Stopp Werbung»-Schilder auf den Briefkästen (+1,5 Prozent pro Jahr) zurückzuführen. Hinzu kam in den letzten zwei Jahren der Verlust von mehreren Grossaufträgen. Daniel Truttmann, CEO von DMC, erklärt: «Der Verlust dieser Aufträge, gepaart mit dem konstanten Rückgang von physischer Werbung führt dazu, dass wir unsere eigene Zustellorganisation nur noch mit Verlust betreiben können.» Auch neue regionale Mindestlöhne und die durch die Teuerung gestiegenen Kosten, insbesondere für Energie, wirken sich zusätzlich negativ auf die Kosten von DMC aus. «In den letzten Jahren haben wir intensiv an unserer Effizienz gearbeitet, wie zum Beispiel Zustelltage reduziert und Standorte zusammengelegt. Trotzdem könnten wir unsere eigene Zustellung längerfristig leider nur noch defizitär betreiben, da wir unsere Touren nicht verkleinern können», führt Truttmann aus.

Beabsichtigte Einstellung der DMC-Zustellorganisation

DMC sieht mit Blick nach vorne keine andere Möglichkeit, als ihre Zustellorganisation, unter Vorbehalt eines Konsultationsverfahrens, ab 1. Juni 2024 einzustellen und die Sendungen durch die Post zuzustellen. Die Post prüft nun die notwendigen organisatorischen Anpassungen, um sicherzustellen, dass die Werbemittel der DMC-Kunden weiterhin zuverlässig verteilt würden. Der Wegfall der eigenen Zustellorganisation würde bei DMC einen Stellenabbau von 422 Vollzeitäquivalenten (FTE) bedeuten. Davon betroffen wären schweizweit rund 3855 Werbeverteilende im Stundenlohn, jeweils mit Kleinstpensen zwischen 3 und 8 Stunden pro Woche (8 bis 20 Stellenprozent), sowie 72 Mitarbeitende mit Pensen zwischen 70 und 100 Prozent. DMC mit Hauptsitz in Basel bliebe bestehen und würde schweizweit noch 132 Mitarbeitende für die Aufbereitung und die Vermarktung des Produkts Consumo weiterbeschäftigen. Consumo ist das vierseitige Trägermedium, in dem Kunden ihre Werbung platzieren können.

«Das beabsichtigte Vorhaben fällt uns nicht leicht»

Heute startet DMC das Konsultationsverfahren. Sämtliche Mitarbeitende von DMC können Vorschläge einbringen, wie der geplante Stellenabbau verhindert oder dessen Folgen gemildert werden können. Daniel Truttmann, CEO von DMC, bekräftigt: «Den Rückgang konnten wir mit unseren Massnahmen nicht kompensieren. Wir sehen also keine andere Möglichkeit, als diesen schmerzhaften Schritt einzuleiten – vorbehältlich des Konsultationsverfahrens. Der voraussichtliche Stellenabbau fällt uns alles andere als leicht. Denn auch wenn es um sehr kleine Pensen geht, bedeuten diese Jobs wichtige zusätzliche Einnahmequellen für die Betroffenen. Wir setzen nun alles daran, die Betroffenen so umfassend wie möglich zu unterstützen.»

So würde DMC soziale Abfederungsmassnahmen beabsichtigen, wie beispielsweise finanzielle Massnahmen oder Unterstützung bei der Stellensuche. Das Konsultationsverfahren dauert bis Mitte November 2023. Danach klärt DMC mit den Sozialpartnern die Einzelheiten eines möglichen Sozialplans. Die Post steht ihrer Tochtergesellschaft in all diesen Phasen unterstützend zur Seite.

Über die Direct Mail Company AG (DMC)

Die Direct Mail Company AG verteilt im Auftrag ihrer Geschäftskunden unadressierte physische Werbemittel wie Flyer oder Prospekte an 1,6 Millionen Haushalte in der Schweiz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Basel wurde 1962 gegründet und 2012 von der Schweizerischen Post übernommen. Heute beschäftigt das Unternehmen 4059 Mitarbeitende und ist in der gesamten Deutschschweiz (3486 Mitarbeitende), in der Westschweiz (382 Mitarbeitende) und im Tessin (191 Mitarbeitende) tätig.

Auskunft

Medienstelle Post, Stefan Dauner, 058 341 19 22, presse@post.ch