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Eröffnung Kunstausstellung – «Giardino di acclimatazione»
Im Dialog mit der Kunstsammlung der Schweizerischen Post im Museum Villa dei Cedri, Bellinzona
Die Schweizerische Post pflegt eine langjährige Kunstfördertradition, die auf eine Bundesverordnung von 1887 und insbesondere auf die Verordnung von 1924 zur eidgenössischen Kunstpflege zurückgeht. Zur Feier dieses traditionsreichen Engagements hat sie in Zusammenarbeit mit Schweizer Kunstmuseen verschiedene Ausstellungsprojekte entwickelt. Nach einer ersten Ausstellung im Bündner Kunstmuseum in Chur über die Fragilität der heutigen Welt ist im Dialog mit dem Museo Villa dei Cedri in Bellinzona eine neue Ausstellung konzipiert worden. Rund 40 Werke aus der Sammlung der Schweizerischen Post beschäftigen sich gemeinsam mit rund 30 Gemälden, Drucken, Skulpturen und Fotografien aus den Beständen des Museums sowie einigen Leihgaben mit dem Thema des «Garten der Akklimatisierung», also die Fähigkeit, sich an ein vielfältiges und sich wandelndes Umfeld anzupassen.
Inhaltsbereich
Die intensive Förderung des künstlerischen Schaffens durch die Post basiert auf dem Bundesbeschluss zur «Förderung und Hebung der schweizerischen Kunst» von 1887 sowie auf der Verordnung von 1924 über die eidgenössische Kunstpflege. Die Sammlung der Post umfasst heute zirka 450 Werke von Kunstschaffenden mit Bezug zur Schweiz. Die Sammlung hat zum Ziel, einen gesellschaftlichen Dialog zu ermöglichen und neue Perspektiven aufzuzeigen. Themen wie Diversität, soziale Gerechtigkeit, die Sorge um natürliche Ressourcen, Nachhaltigkeit und Klimafragen sowie die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte bilden die Sammlungsstrategie.
Die Sammlung des Museo Villa dei Cedri nahm in den frühen 1970er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts dank den Schenkungen von Adolfo Rossi (1972) und Emilio Sacchi (1974) an die Stadt Bellinzona Gestalt an. Dieses erste Kernstück aus Porträts und Landschaften aus dem 19. Jahrhundert wurde im Laufe der Jahre um Werke aus dem 20. Jahrhundert aus dem Tessiner und lombardischen Raum erweitert und öffnete sich auch immer mehr der Schweizer Kunst, insbesondere der zeitgenössischen.
Die Sammlungen der Schweizerischen Post und des Museo Villa dei Cedri teilen viele Interessen und Anliegen. Beide möchten den kulturellen und sozialen Wandel in der Schweiz dokumentieren – das Museo Villa dei Cedri mit einem besonderen Augenmerk auf das Verhältnis Mensch-Natur, dies u.A. mit Arbeiten auf Papier und die Schweizerische Post mit einem Fokus auf die zeitgenössische Schweizer Kunstszene und auf Werke, die aktuelle soziale Fragen thematisieren. Aus dieser Begegnung und dem Dialog ist die Ausstellung «Giardino di acclimatazione» entstanden.
Themen wie die Beziehung zwischen dem Menschen, seinem Lebensraum und seiner natürlichen Umgebung – zwischen Identität und Kultur – sind ein wichtiger Teil der Identität des Museo Villa dei Cedri und seiner Ausstellungen. «Giardino di acclimatazione» ist eine Reflexion über die Anpassungsfähigkeit der Menschen und der Rolle von öffentlichen Institutionen. Auch die Ausstellungsräume des Museo Villa dei Cedri zeugen vom gesellschaftlichen Wandel und der damit einhergehenden Anpassung an neue Funktionen. Die Villa dei Cedri wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als eine private Sommerresidenz gebaut und wurde in den 1930er-Jahren zu einem ständigen Wohnsitz. Ende der 1970er-Jahre kaufte die Stadt Bellinzona das Anwesen, und im April 1985 öffnete das Kunstmuseum seine Türen für die Öffentlichkeit. Seit nun schon fast 40 Jahren akklimatisieren sich in diesem Lebensraum Werke, Kunstschaffende verschiedener Epochen und Provenienzen.
Die aktuelle Kooperationsausstellung beginnt mit einem ironischen, aber durchaus kritischen und poetischen Blick auf das Bürgertum von gestern und heute und unterstreicht die Bedeutung des Lebensraums, also der Gesamtheit der Umweltbedingungen, in denen wir leben, sowie deren historische Vorläufer. Im Laufe der Ausstellung verschwimmen die Grenzen zwischen innen und aussen, natürlich und künstlich. Die Besucherinnen und Besucher werden dazu animiert, alltägliche Strukturen und Objekte mit neuen Augen, Neugierde und Fantasie zu betrachten. Andere Werke befassen sich mit der Landschaft als menschengemachtes Ideal, aber auch als Spiegel einer unsicheren Zukunft angesichts von schmelzenden Gletschern und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Städte. Die Natur ist seit jeher eine Projektionsfläche für die Menschen und als solche ein Experimentierfeld für die Kunst. Auch neue Technologien oder künstliche Intelligenz werden diese kreative Konfrontation nicht beenden, sondern sie anfeuern und ihr neuen Schwung verleihen.
Kuratorinnen:
Carole Haensler, Direktorin des Museo Villa dei Cedri
Diana Pavlicek, Leiterin der Fachstelle Kunst der Schweizerischen Post
Die Künstlerinnen und Künstler:
Tonatiuh Ambrosetti, Badel/Sarbach, Brigham Baker, Mirko Baselgia, Fiorenza Bassetti, Joseph Beuys, Giuseppe Bolzani, Julian Charrière, Andriu Deplazes, Klodin Erb, Aldo Ferrario, Fischli/Weiss, FRAGMENTIN, Alexandre Hollan, Philipp Gasser, Dorota Gaweda & Egle Kulbokaite, Gerber/Bardill, Giovanni Giacometti, Christina Hemauer & Roman Keller, Alain Huck, Monica Ursina Jäger, Thomas Julier, Lucie Kohler, Isabelle Krieg, Jérôme Leuba, Emilio Longoni, Armando Losa, Douglas Mandry, Marta Margnetti, Gian Paolo Minelli, Janet Mueller, Harald Naegeli, Hayan Kam Nakache, Giulia Napoleone, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Flavio Paolucci, Imre Ferenc Jozsef Reiner, Kotscha Reist, Philipp Schaerer, Markus Schinwald, Shirana Shahbazi, Rita Siegfried, Jean-Vincent Simonet, Una Szeemann, Kelly Tissot, U5, Félix Vallotton, Ester Vonplon.
Praktische Informationen
Eintrittspreise
CHF 12.– / € 12
ermässigt : CHF 8.– / € 8
Öffnungszeiten
Mittwoch–Donnerstag: 14.00–18.00 Uhr
Freitag–Sonntag sowie Feiertage: 10.00–18.00 Uhr
Montag und Dienstag: geschlossen
Kontakt
Rossana Mangiagli
Museo Villa dei Cedri
Piazza S. Biagio 9, CH-6500 Bellinzona
Tel.: +41 58 203 17 30
E-Mail: museo@villacedri.ch
Web: www.museovilladeicedri.chTarget not accessible
Jacqueline Bühlmann
Schweizerische Post, Medienstelle
Tel.: +41 58 341 37 80
E-Mail: presse@post.ch