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Zu geringe Nachfrage: Die Post beabsichtigt, das Same-Day-Angebot bei Tochter notime einzustellen

Die Post finanziert ihren Betrieb eigenwirtschaftlich und stellt dabei sicher, dass ihr Angebot den realen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entspricht. Trotz eines generell starken Online-Handels ist die Nachfrage nach der Zustellung von Paketen am gleichen Tag – der sogenannten Same-Day-Lieferung – unter den Erwartungen geblieben. In der Folge blieb das Angebot ein Nischenprodukt, weswegen die Schweizerische Post beabsichtigt, das Angebot ihrer Tochterfirma notime per Ende September 2025 einzustellen. Die beiden Unternehmen lancieren entsprechend ein Konsultationsverfahren. Sie setzen alles daran, den damit verbundenen Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich vorzunehmen. Den betroffenen Geschäftskunden bietet die Post nach Möglichkeit Alternativlösungen an.

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Um langfristig finanziell gesund zu bleiben und eine hochwertige Grundversorgung ohne Steuergelder zu erbringen, überprüft die Post die Wirtschaftlichkeit ihrer Dienstleistungen laufend. So auch das Angebot Same-Day von notime. Seit 2018 bietet die Post mit ihrem Tochterunternehmen notime in den Ballungsräumen verschiedener Städte in der Deutsch- und Westschweiz die Lieferung am Tag der Bestellung an. Von den Kundinnen und Kunden wird diese Option seit Beginn allerdings nur in geringem Masse genutzt und die Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistung fehlt. Notime erzielt jährlich Verluste. Nach intensiver Überprüfung ist die Post zum Schluss gekommen, dass sie das Angebot von notime auch längerfristig nur mit Verlust betreiben könnte. Sie beabsichtigt deshalb, den Betrieb der notime (Schweiz) AG per Ende September 2025 einzustellen.

Same-Day blieb stets ein Nischenangebot

«Gemeinsam mit notime haben wir verschiedene Optionen geprüft, um das Angebot profitabel zu machen», sagt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services und Mitglied der Post-Konzernleitung. So hat die Post mehrfach unterschiedliche Preis- und Kostenstrukturen analysiert. Die Fixkosten sind jedoch zu hoch, als dass sich der Betrieb einer Same-Day-Spezialistin lohnen würde. Das Angebot ist jeweils ein Nischenangebot geblieben und eine Trendwende der Same-Day-Nachfrage ist nicht in Sicht.

Post bietet Geschäftskunden Alternativen

Im Falle einer Schliessung des Betriebs der notime (Schweiz) AG mit Sitz in Zürich würde die Post den Geschäftskunden nach Möglichkeit eine Integration in bestehende Zustelllösungen der Post anbieten. Mit allen rund 20 Geschäftskunden, die von notime Same-Day-Lieferungen beanspruchen, tritt die Post in Kontakt. Nicht betroffen durch die beabsichtigte Einstellung von notime wären die Same-Day-Angebote, die die Post Geschäftskunden und Privatkunden direkt anbietet. So bleiben zum Beispiel die Dienstleistungen SameDay Swiss Nachmittag und SameDay Swiss Abend bestehen. Notime wurde 2014 gegründet und nahm 2015 den operativen Betrieb auf. 2018 erwarb die Post eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen. 2021 erwarb sie die restlichen Anteile.

Die Post will betroffene notime-Mitarbeitende unterstützen

Aufgrund der beabsichtigten Schliessung des Betriebs von notime würden voraussichtlich rund 143 Vollzeitäquivalente (FTE) in der Deutsch- und Westschweiz entfallen. Diese Stellen verteilen sich vor allem auf rund 550 Kurierfahrerinnen und Kurierfahrer, die im Stundenlohn in einem durchschnittlichen Pensum von 20 Prozent Sendungen zustellen. Dazu gehören ebenfalls 39 Mitarbeitende im Monatslohn. Notime und die Post setzen alles daran, den voraussichtlichen Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich vorzunehmen. Johannes Cramer versichert: «Die beabsichtigten Schritte fallen uns schwer. Längerfristig ein Verlustgeschäft zu betreiben wäre jedoch unternehmerisch nicht verantwortungsvoll. Wir werden die betroffenen Mitarbeitenden eng begleiten und sie bestmöglich unterstützen. Wir sind bestrebt, so vielen Mitarbeitenden wie möglich eine Weiterbeschäftigung bei der Post anzubieten.» Für Mitarbeitende, denen im Falle einer Schliessung keine Weiterbeschäftigung angeboten werden kann, plant die Post mit den Sozialpartnern einen Sozialplan auszuarbeiten. Am 8. Mai 2025 startet bei notime ein Konsultationsverfahren, das bis am 30. Mai 2025 dauert. Die Mitarbeitenden von notime können darin Vorschläge einbringen, wie der beabsichtigte Stellenabbau verhindert, die Zahl der Kündigungen beschränkt oder deren Folgen gemildert werden könnten. 

 

Auskunft:

Medienstelle Post, Stefan Dauner, 058 341 00 00, presse@post.ch