PostFinance hat im letzten Jahr ihren Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um
40 auf 631 Millionen Franken erhöht (+ 6,8 Prozent). Hauptgründe für das Resultat waren der Erfolg aus dem Zinsgeschäft und die Auflösung von pauschalen Wertberichtigungen früherer Jahre im Umfang von 25 Millionen Franken. Auch der einmalige Erfolg von 17 Millionen aus der Auflösung einer Finanzanlage trug zum Ergebnis bei. Der Zinserfolg nach Wertberichtigungen stieg trotz der Situation an den Finanzmärkten um 38 auf 1‘062 Millionen Franken (+ 3,8 Prozent). PostFinance profitierte dabei im vergangenen Jahr von Erträgen aus bestehenden langfristigen Anlagen. Die sich stetig verringernden Zinsmargen werden in den nächsten Jahren das Ergebnis von PostFinance tendenziell negativ beeinflussen.

Vertrauenswürdige PostFinance

Im letzten Jahr schenkten 111‘000 neue Kundinnen und Kunden dem Finanzinstitut mit der Eröffnung von 213‘000 Konten das Vertrauen. Das Total der Konten belief sich damit per Ende Dezember auf 4,55 Millionen (+ 4,9 Prozent). Dank des damit verbundenen Neugeldzuflusses von 12 Milliarden Franken stiegen die Kundenvermögen auf 104 Milliarden Franken (+ 12,6 Prozent).

Auf dem Weg zur Aktiengesellschaft

Das Parlament hat 2010 entschieden, dass PostFinance die Rechtsform der Aktiengesellschaft (AG) erhalten und der FINMA unterstellt werden soll. Diese hat im Dezember 2012 die Verfügung unter Auflagen zur Bankbewilligung erlassen. Damit attestiert sie PostFinance, die Anforderungen einer Bank zu erfüllen. Die Umwandlung von PostFinance in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft erfolgt per Bundesratsbeschluss. Sie wird voraussichtlich am 26. Juni 2013 rückwirkend auf den 1. Januar 2013 vollzogen. Die PostFinance AG wird zu 100% der Schweizerischen Post AG gehören.

Gut kapitalisierte PostFinance

Als Aktiengesellschaft muss PostFinance mit Eigenkapital ausgestattet werden. Die Höhe wird durch die Eigenmittelverordnung bestimmt. Dafür ist die gleiche gesetzliche Grundlage wie bei den Banken massgebend. Die Einhaltung wird durch die FINMA kontrolliert. Die PostFinance AG wird über Eigenmittel von rund 4,6 Milliarden Franken verfügen. Die risikogewichteten Aktiven betragen rund 24 Milliarden Franken. Daraus resultiert eine Eigenkapital-Quote Tier 1 (hartes Eigenkapital) von über 19%. Für eine Bank der Kategorie 2, in der die PostFinance AG eingestuft wurde, verlangt die FINMA eine Eigenkapital-Quote Tier 1 von 13,6% bis 14,4%. Die PostFinance AG wird damit gut kapitalisiert sein. Sie wird bereits beim Start die strengen Eigenmittelunterlegungsvorschriften nach Basel III und neuer Eigenmittelverordnung erfüllen – sowohl in der Höhe als auch in der Qualität des Eigenkapitals.