Das Briefzentrum in Eclépens befindet sich auf einer grünen Wiese, umgeben von einzelnen Industrie- und Gewerbebauten. Es nimmt die Fläche von drei Fussballfeldern ein. Dieser unscheinbare Ort und die funktionale, monumentale Industriearchitektur inspirierten Ivano Facchinetti und Gianni Realini dazu, mit ihrem Kunstwerk Smozz e Papga ein Identifikationsangebot für die Belegschaft des Briefzentrums zu schaffen. Smozz ist eine sechs Meter hohe, weitherum wahrnehmbare, orangefarbige Skulptur aus Aluminium. Sie mutet wie ein Maskottchen an. Die monumentale, blaue Boden- und Wandmalerei Papga nimmt die Form der Skulptur im Inneren des Gebäudes auf und schafft damit eine Verbindung zum Aussenraum. Gleichzeitig setzt sie einen farblichen Kontrast zur Skulptur. Die drei Streifen, welche Smozz zieren, finden sich auch in Papga wieder.

Ivano Facchinetti (1952, Locarno) entwickelte das Projekt in Zusammenarbeit mit Gianni Realini (1943, Soregno). Facchinetti beschäftigt sich als Maler und Bildhauer intensiv mit Räumen und Architektur. Einige seiner Wandobjekte schaffen eindeutige Bezüge zu Smozz e Papga: Sie kombinieren Farben, Formen und Texturen in lustvoller Weise und sprengen den klassischen, rechteckigen Bildträger der Malerei. Facchinettis Freude am Nonsens schlägt sich in den Titeln seiner Werke nieder: Die Wörter «Smozz» und «Papga» haben keine Bedeutung. Die Skulptur Smozz soll gemäss den Künstlern gleichzeitig Dynamik und Stillstand verkörpern und den Übergang von der Postverteilung in Handarbeit zu einem hochtechnologisierten Prozess symbolisieren. Die Boden- und Wandmalerei Papga soll einen Weg oder eine Insel des Innehaltens markieren.

Facchinetti und Realini konzipierten das Werk 2009 im Rahmen eines einstufigen Wettbewerbs der Post, zu dem vier weitere Kunstschaffende eingeladen waren. Dabei war es der Wunsch der Kommission, dass das Kunstwerk den Wert der Menschen im Unternehmen und die Modernität des Briefzentrums betonen.