Menschen

Ein Zufluchtsort vor dem Digitalen

Nora Honegger und Mauro Loretz führen seit 4 Jahren die Maighelshütte oberhalb von Sedrun. Sommer wie Winter verbringen sie auf 2310 Metern über Meer, weitab der Zivilisation. Sie sehen ihre Hütte als Sehnsuchts- und Zufluchtsort und sorgen dafür, dass ihre Gäste eine möglichst digital-freie Zeit geniessen können. Digitale Dienstleistungen sind für das Hüttenwart-Paar aber im Hintergrund eine grosse Hilfe.

Isabelle Flury

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«Ein digitales Helferlein, das meine ganze Administration macht, die Website betreibt und regelmässig auf Facebook und Instagram postet – da würde ich nicht nein sagen!» Nora sitzt im Faserpelz im gemütlichen, sonnendurchfluteten Essraum der Maighelshütte und macht lästige Administrationsarbeit. Stirnrunzelnd blickt sie vom Laptop zum dicken Ordner: «Nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.» 

Copyright: Nora Honegger

Es ist kurz nach dem Frühstück und gerade ruhig in der Hütte. In der Küche werden Brote und Kuchen gebacken und erste Vorbereitungen für das Abendessen getroffen. «Eigentlich hatte ich nie vor, die Hütte zu übernehmen. Zu viel Arbeit, zu viel Verantwortung. Ich wollte in Zürich als Lehrerin arbeiten», erzählt Nora. Die 33-jährige Bündnerin ist in Sedrun aufgewachsen. Ihre Eltern waren 27 Jahre lang Hüttenwart auf der Maighelshütte – Noras zweite Heimat.  

Als sich die Eltern vor vier Jahren entschieden, das Hüttenleben aufzugeben, wurde Nora klar, dass sie sich ein Leben ohne die Hütte nicht vorstellen konnte: «Trotz Bedenken habe ich mich zusammen mit meinem Freund Mauro für die herausfordernde, aber wunderbare Arbeit hier oben entschieden und es noch keinen Tag bereut.» Herausfordernd deshalb, weil die Tage lang sind und die Arbeit gefühlt nie endet. Manchmal sind Nora und Mauro wochenlang fast ohne Unterbruch auf der Hütte. Herausfordernd aber auch, weil damals ein grosser Berg der anderen Art auf sie wartete – die Digitalisierung der Arbeitsabläufe.

Copyright: Nora Honegger

Der grosse Digitalisierungs-Berg

Reservationen, Kassensystem, Buchhaltung, Einkauf, Briefverkehr… alles war noch analog und nicht mehr zeitgemäss. Ein Teil des Digitalisierungs-Bergs ist inzwischen erklommen. Die beiden arbeiten mit dem Online-Reservationssystem des SAC, haben auf ein digitales Kassensystem umgestellt und eine internetbasierte Dokumenten-Ablage eingeführt, auf die auch ihr Treuhänder Zugriff hat. Weniger Papierstapel und Bundesordner und eine Administration, die leichter von der Hand geht. Auch die Website hilft – so müssen sie weniger Fragen am Telefon beantworten. Auf dem Gipfel sind sie aber noch nicht angekommen. 

Copyright: Nora Honegger

Mehr Zeit für Teamarbeit, Natur und Gäste

Gerade überlegen sie, ihre Post digital via ePost-App zu empfangen, damit sie sie nicht mehr im Tal holen müssen. Und auch SwissID Sign, eine zertifizierte digitale Unterschrift, wäre für Nora und Mauro eine Erleichterung. Sie könnten Dokumente hier oben digital unterschreiben und per verschlüsseltem E-Mail – zum Beispiel mit IncaMail – verschicken. Damit würden sie sich den analogen Postweg und den Gang auf gewisse Ämter und zum Notar sparen. 

«Wir wussten bis vor Kurzem gar nicht, dass auch die Post solche digitalen Helferlein anbietet, und finden es toll. Denn, dass wir unseren Gästen ein möglichst digital-freier Sehnsuchts- und Zufluchtsort sein möchten, bedeutet nicht, dass wir komplett auf das Digitale verzichten. Im Gegenteil: Im Hintergrund erleichtern uns digitale Angebote die Arbeit sehr. So haben wir ab und zu ein bisschen mehr Zeit für uns selbst, aber vor allem für das, was unsere Arbeit hier auf der Hütte so wunderbar macht: die Teamarbeit, die Natur und natürlich unsere Gäste. Sie sind der Mittelpunkt unseres kleinen Universums», beendet Nora das Gespräch und steht auf, um einer Dame zu erklären, dass es hier kein W-Lan für die Gäste gibt. «Aber setzen Sie sich doch auf die Terrasse und geniessen Sie die Stille und den herrlichen Ausblick. Herzlich willkommen in unserem Paradies.»

 

Auf der Suche nach dem digitalsten Tal der Schweiz 2023

Innovation und digitale Pionierarbeit gibt es nicht nur in grossen Städten. Gerade in ländlichen Gegenden ist der digitale Fortschritt notwendig und möglich – an kreativen Lösungen mangelt es nicht!

Gemeinsam mit den Magazinen «Schweizer Illustrierte» und «L’Illustré» sowie der Swisscom möchte die Post genau solche clevere, nachhaltige und erfolgreiche digitale Projekte in der Peripherie auszeichnen und sichtbar machen. Am Wettbewerb «Digi-Tal 2023» teilnehmen können Täler, Dörfer und Gemeinden mit maximal 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis am 31. Oktober können konkrete Projekte hier eingeben werden: digi-tal-schweiz.ch.

Und wie stellen sich Schweizerinnen und Schweizer das «digitalste Tal der Schweiz» vor? Film ab!

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