Innovation & Technologie

InnoPodcast: Durchboxen in einer Männerwelt

Die Tech-Welt ist von Männern geprägt. Das Ergebnis: Das Potenzial vieler Gründerinnen bleibt ungenutzt. Für gleich lange Spiesse setzt sich Déborah Loye von SISTA ein – und kämpft dabei gegen Biases sowie sexistische Fragen in der Welt der Venture Capitalists.

Stefan Kern

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InnoPodcast: Durchboxen in einer Männerwelt

Nicht nur die Tech-Welt ist frauenfeindlich, auch die Branche der Venture Capitalists (VCs) und Angel Investors. Rund die Hälfte der grössten Investment Funds von Venture Capitalists aus Paris haben laut Déborah unter den Partnern einen Frauenanteil von 0 Prozent. Die fehlende Diversität spiegelt sich eins zu eins in den unterstützten Unternehmen wider. «Die Fragen von Venture Capitalists an Frauen sind nicht die gleichen wie an Männer», meint Déborah. «Frauen werden als weniger ambitioniert angesehen und ihnen wird weniger Risikoappetit zugetraut.»

Warum Männer fälschlicherweise als erfolgreicher gelten

Grund dafür ist unter anderem ein Implicit Stereotype Bias. Die zumeist männlichen Investoren haben ein Frauenbild, das sie pauschal auf alle Gründerinnen anwenden. Was das bedeutet und welche Wirkung das hat, erklärt Déborah in dieser Episode. Ausserdem erklärt sie, welche Rolle «Counter Factual Thinking» und der «Survirorship Bias» in diesem Kontext spielen.

Hinter dem Venture Capital Investment – respektive der Venture Capital Industry – stehen Limited Partners, meist Pension Funds und Corporates. Sie stellen den VCs das Kapital für die Start-up-Investitionen zur Verfügung und wollen in der Regel nach etwa fünf Jahren wieder aussteigen – mit einer fetten Rendite. Dabei ist das Ergebnis alles andere als sicher. Da hilft es, beim Investment auf das vermeintlich sichere Bauchgefühl zu hören - und dabei tritt Mann direkt in die Falle von Implicit Stereotypes.

Mehr als doppelt so viel Funding Capital für Männer

Die fehlende Diversität und die daraus resultierenden ungleich langen Spiesse konnte Déborah in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group nachweisen. Gründer erhalten 2,3-mal so viel Geld wie Gründerinnen. Immerhin geht die Entwicklung in die richtige Richtung: Bis vor einem Jahr waren es noch 2,5-mal so viel. Es bleibt aber noch viel Luft nach oben.

Frauen müssen sich in dieser Männerwelt härter durchboxen. Laut einer Studie soll in Frankreich die Geschlechterparität in Gründerteams erst 2055 erreicht werden. Für Déborah dauert das zu lange. Erfahren Sie jetzt in der neuen Folge des InnoPodcast, wie Déborah Gründerinnen mit Venture Capital vernetzt und VCs hilft, nicht länger in die Bias-Falle zu treten.

Studiert hat Déborah Loye französische Literatur und Wirtschaft an der Universität Freiburg in der Schweiz, bevor es sie als Journalistin (u. a. bei La Liberté) nach Paris verschlug. Seit 2020 setzt sie sich als CEO von SISTA für Chancengleichheit in der Gründerinnenszene ein.

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