Menschen

Wenn für einmal die Lernenden die Lehrerinnen und Lehrer sind

Normalerweise sind die Lernenden der Post diejenigen, die die Schulbank drücken. Doch es gibt auch Themen, da haben sie trotz ihres jugendlichen Alters bereits mehr Knowhow, als ausgelernte Mitarbeitende. Dies will die Post vermehrt nutzen. Ein Pilotprojekt zu generationenübergreifendem Lernen zeigt, wie’s geht.

Lea Zoss

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Gruppenbild der Teilnehmenden

Wir begeben uns in die Romandie und sind beim Abschluss des sogenannten «Upskilling Pilotprojekts» mit dabei. Upskilling ist ein englischer Ausdruck und steht für den Erwerb zusätzlicher oder neuer Fähigkeiten. In unserem Fall geben Lernende der Post, ihre Informatikkenntnisse an Mitarbeitende, die auf diesem Gebiet noch wenig Wissen haben, weiter. Die Kurse fanden während den letzten sechs Monaten im Briefzentrum in Eclépens, einem kleinen Ort im Kanton Waadt statt. Der letzte Kurstag steht im Zeichen der Abschlusspräsentationen. Die Kursteilnehmenden sollen ihr neu erworbenes Wissen präsentieren. Ein letztes Mal treffen die Lernenden als Kursleitende auf die Teilnehmenden und tauschen sich aus, ein ungezwungenes Miteinander verschiedener Generationen. In der Rolle der Lehrerinnen und Lehrer wurden die Lernenden von den Powercoders unterstützt. Die Schulungsfachleute dieser Non-Profitorganisation entwickelten die Schulung im Auftrag der Post und unterstützten die Lernenden bei der Durchführung. Powercoders bietet ein IT-Ausbildungs- und Arbeitsintegrationsprogramm für Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund an.


Eine Lernende zeigt erklärt einer Mitarbeitern etwas. Beide schauen auf ein Notebook.

Man hat nie ausgelernt

Zurück zu den Abschlusspräsentationen: Die zehn Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer haben alle eine Präsentation vorbereitet, die sie nun vortragen. So können sie zeigen, was sie in dem Kurs zu Word, Excel, Powerpoint und Co. alles gelernt haben. Die Themen der Präsentationen sind vielfältig, von Guatemala bis Belgrad und auf die Mauritiusinseln sind wir an diesem Montagmorgen virtuell gereist. Auch der Leiter des Briefzentrums, Pierre Albertelli, ist stolz auf seine Mitarbeitenden: «Es ist schön zu sehen, wie engagiert ihr seid und was ihr alles gelernt habt!»

Das Publikum applaudiert

Win-Win

Die Diplomübergabe bildet den Höhepunkt des Tages. Die Kursteilnehmenden sind erleichtert aber vor allem stolz auf sich selber. Aber nicht nur die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer dürfen stolz sein, auch die Lernenden konnten wertvolle Erfahrungen sammeln und sind gerührt. «Vor ein paar Wochen noch war es für manche eine Challenge, eine E-Mail zu schreiben. Und heute haben sie hier vor all den Leuten eine Präsentation gehalten! Das ist schon erstaunlich und für mich das Highlight», so Joel Volet, Lernender bei PostAuto in Sion.

Zwei Lernende im Gespräch

«Wir konnten viel bewirken»

Eines ist sicher: Dieses Upskilling Projekt war ein Erfolg für alle Beteiligten. Auch von Seiten Powercoders ist man zufrieden. So sagt Bettina Hirsig, CEO von den Powercoders: «Ich denke, wir konnten hier wirklich viel bewirken und wir hoffen, dass es für die Mitarbeitenden noch mehr solche Kurse geben wird.» Und was lernen wir von diesem Projekt?

Generationenübergreifendes Lernen funktioniert: Egal ob jung oder alt, digital native oder nicht, wir alle können viel voneinander lernen.

Gruppenbild der Teilnehmenden

verfasst von

Lea Zoss

Re- and Upskilling for the win

Innovation & Technologie
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Foto von Claudia Bolliger-Winkler, CEO bei Lionstep.

Zwei Generationen, zwei Laufbahnen

Hintergründe
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Links ist Antoinette Fiechter, pensionierte und ehemalige Schalterbeamtin ber der Post. Rechts Blerina Maliqi-Rapuca,  Co-Teamleiterin PostNetz in Baden. (Copyright: Adrian Brand)