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BDFIL 2024 – Comicfestival in Lausanne oder Sprechblasen auf postgelbem Hintergrund

Das Comicfestival BDFIL findet vom 15. bis 28. April im Bahnhofsquartier von Lausanne statt, wo hauptsächlich die Post zum zweiten Mal grosszügigerweise die Ausstellungsräumlichkeiten zur Verfügung stellt. Und so viel sei bereits verraten: Die Co-Direktorin der Veranstaltung, Nationalrätin Léonore Porchet, ist eine Comic-Liebhaberin!

Corinne Tschanz

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Die Künstlerin Vamille
Das BDFIL schreibt weiter an seiner Geschichte in gelb in der Kulturlandschaft von Lausanne und der Schweiz; hier Léonore Porchet am Eingang der Ausstellung, die früher die Filiale der Post des Bahnhofs war und auf die beeindruckende Rolltreppe führt, die nun nicht mehr in Betrieb ist. © Corinne Tschanz

Das BDFILTarget not accessible gehört zu Lausanne! Im Laufe der Jahre etablierte sich das Festival BDFIL im Herzen der Stadt als feste Grösse in der Schweizer und internationalen Comicszene. Vergangenes Jahr lockte die Veranstaltung rund 26 000 Besucherinnen und Besucher aus allen Altersklassen an. Die 18. Ausgabe des Festivals findet vom 15. bis 28. April 2024 statt. Dies wie bereits letztes Jahr im Bahnhofsquartier und vorwiegend auf Flächen, die die Post grosszügigerweise zur Verfügung stellt. Die Fläche besteht aus riesigen, alten Laderampen, die sich über eine Fläche von rund 3000 m2 erstrecken.

«Die Stadt Lausanne hat die Postleitzahl 1000, da sie dank der Schweizerischen Landesausstellung von 1964 als Erste ein Sortierzentrum hatte», erklärt die Waadtländer Nationalrätin und Festival-Co-Direktorin Léonore Porchet und ergänzt begeistert: «Wir befinden uns somit regelrecht im Herzen der Geschichte der Post, und die Zusammenarbeit mit ihr bedeutet uns viel. Nicht nur, weil sie unsere Nachbarin ist, sondern auch eine öffentliche Dienstleistung erbringt, die alle betrifft.» Es stimmt: Ein Grossteil der BDFIL-Ausstellung findet auf den imposanten, alten Laderampen der Post statt, wo immer noch die Klappen von damals zu sehen sind, durch die die Briefe geworfen wurden. Die Besucherinnen und Besucher betreten die Ausstellung am Bahnhof durch den ehemaligen Haupteingang der Filiale, der den Blick auf eine eindrucksvolle Rolltreppe freigibt, die jetzt ausser Betrieb ist. In einem gesonderten Bereich wird VamilleTarget not accessible, eine Westschweizer Comic-Künstlerin der jüngeren Generation, präsentiert. Am oberen Ende der Rolltreppe, inmitten ehemaliger Postschalter, befindet sich ein spielpädagogischer Bereich für Kinder. Dort werden verschiedene Workshops angeboten.

BDFIL 2024 das Plakat

Ein Post-Pitch

In diesem Jahr wird die Verbindung zur Post mit der Ausstellung «Rire en plan(ches)» (Lachen in Sequenzen) besonders gewürdigt, zu sehen auf der Plattform 10. 23 Comic-Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland stellten sich der Herausforderung einen Comic mit Bezug zur Post zu gestalten. Die Aufgabenstellung beruht auf einem Pitch der RTS-Serie Couleur 3 «Bon Ben Voilà»: Ein Mann erhält eine Abholungseinladung, obwohl er eigentlich… Was ist wohl geschehen? Wer ist dieser Briefträger und weshalb hat er nicht geklingelt? Das Publikum erfährt auch, auf welche Weise der Text in die Zeichnung und ins Videoformat einfliesst. «Es stimmt, wir haben durch die Ausstellung Rires en plan(ches) eine starke Verbindung zur Post geschaffen», freut sich die Co-Direktorin des BDFIL. Für diesen Anlass wird das Postmaterial ausgeliehen und die Namen der Künstlerinnen und Künstler werden auf die Abholungseinladung gedruckt. Für Léonore Porchet ist «die Post ein Unternehmen, das den Menschen gehört! In meiner Funktion als Bundesparlamentarierin ist dies für mich besonders wichtig. Und ich schätze meinen Briefträger sehr», meint sie lächelnd. 

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Seit Kindesbeinen Comicfan

Léonore Porchet hat einen Abschluss in Kunstgeschichte der Universität Lausanne und tauchte bereits als Kind in die Welt der Comics ein: «Das hat in meiner Familie Tradition, denn mein Vater war für die Ausstellungen am Festival von Siders verantwortlich», erzählt Porchet, die das BDFIL seit 2022 gemeinsam mit Gaëlle Kovaliv leitet und zuvor als Freiwillige seit den Anfängen des Festivals vor 19 Jahren mitwirkte.

Mit Tintin, Asterix und Obelix, Picsou und Yakari hat Léonore Porchet ihre ersten Comics entdeckt. Sie verrät, heute ein grosser Fan des Genfers Tom Tirabosco zu sein, dem diesjährigen Ehrengast der 18. Ausgabe des BDFIL, den ihr Vater zu einem früheren Zeitpunkt in Siders ausgestellt hat. Ja, die Welt der Sprechblasen ... «Übrigens: Haben Sie gewusst, dass eines von vier im französischsprachigen Europa verkauften Büchern ein Comic ist?», meint die passionierte Festival-Co-Direktorin zum Schluss.

Die Künstlerin Vamille
© Corinne Tschanz

verfasst von

Corinne Tschanz

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