Hintergründe
Baustelle der Superlative
Täglich werden Unmengen an Material auf die Baustelle von Roche in Basel gebracht. Die Post und Amberg Loglay übernehmen die gesamte Baulogistik des Neubaus. Im Gespräch mit Yvette Körber, CEO Amberg Loglay, und Daniel Vögeli, Leiter Branchenlösungen Post.
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Beim «Swiss Logistik AwardTarget not accessible» hat die Post für das pRED-Roche-Projekt Silber gewonnen. Was ist das Besondere bei dieser Grossbaustelle?
Vögeli: Beim Bau des Roche-Forschungsgebäudes in Basel haben wir die Herausforderung einer sehr grossen Baustelle, die sich in einem Wohnquartier befindet mit entsprechend engen Platzverhältnissen. Wir betreiben deshalb etwas ausserhalb dieser Baustelle in Pratteln ein Konsolidierungslager. Dort liefern alle Lieferanten ihr Material hin, wir bereiten es auf und bringen es genau zu dem Zeitpunkt, an dem es gebraucht wird, auf die Baustelle.
Wir bringen das Material genau zu dem Zeitpunkt, an dem es gebraucht wird, auf die Baustelle.

Welche Vorteile bietet eine solche Lösung?
Vögeli: Wir können die Kosten niedrig halten, weil der Materialfluss genau auf den Bauprozess abgestimmt ist. Zudem werden mit unseren beiden E-LKWs der Lärmpegel und der CO2-Austoss tief gehalten. Das ist natürlich für das Wohnquartier ein unglaublicher Vorteil. Wir sprechen hier von bis zu 60 Prozent weniger Baustellenverkehr.
Wie funktioniert diese riesige Baustelle?
Körber: Ein Hochhaus ist technisch herausfordernd wegen der Höhe, aber es hat verhältnismässig wenig Material im Vergleich zu einem Labor mit vielen technischen Installationen. In Basel haben wir beides: Das Forschungsgebäude hat 25 Etagen, davon 6 im Untergrund, und es ist vollgepackt mit Material. Das macht es maximal anspruchsvoll.
Ein Labor in einem Hochhaus ist maximal anspruchsvoll.

Und wie viel Material schafft die Post täglich auf die Baustelle?
Vögeli: In unserem Konsolidierungslager haben wir 40 LKW-Anlieferungen pro Tag, da herrscht Hochdruck. Die engen Platzverhältnisse auf dem 5000 m2 grossen Baufeld würden es gar nicht zulassen, alles direkt auf die Baustelle zu bringen. Ich war selber vor Ort, das ist schon sehr eindrücklich.
Körber: Wenn wir das Material in Form von Bierkisten messen, dann würde die Post jeden Tag 13 000 Kisten auf die Baustelle und damit auf die Geschosse liefern. Zudem arbeiten zu Spitzenzeiten jeden Tag etwa 1400 Bauleute auf den Geschossen. Für sie wurden in der Autoeinstellhalle coronataugliche Verpflegungsstationen eingerichtet. Das Ganze funktioniert wie eine Gemeinde auf kleinstem Raum.