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Sprachspezialitäten entdecken

Vom 27. September bis 26. Oktober ist die Ausstellung «Helvetismen - Sprachspezialitäten» am Hauptsitz der Post in Bern zu Gast. Das passt: Das Thema Sprache beschäftigt die Post seit ihrer Gründung vor bald 175 Jahren.

Susanna Stalder

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Ausschnitt aus der Ausstellung
Copyright: Centre Dürrenmatt

«Pöstler», «Tenue» oder «Couvert»: Dies sind Beispiele für Helvetismen. Helvetismen sind typisch schweizerische Wörter oder Ausdrücke des Deutschen, des Französischen und des Italienischen. Sie stehen – anders als reine Dialektausdrücke – im Duden. Oft sind Helvetismen von den jeweiligen anderen Landessprachen beeinflusst.

Wer mehr zu diesem Thema erfahren will, hat nun in Bern Gelegenheit dazu: Die Wanderausstellung «Helvetismen – Sprachspezialitäten»1 macht vom 27. September bis 26. Oktober 2023 im Hauptsitz der Post an der Wankdorfallee 4 Halt. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum 175-Jahr-Jubiläum, welches die Post 2024 feiert.

Warum bei der Post?

Dass die Post als erstes Unternehmen diese Ausstellung zeigt, macht Sinn: Seit ihrer Gründung setzt sie sich mit dem Thema Sprache auseinander. Als Bundesbetrieb, der 1849 die verschiedenen kantonalen Postorganisationen abgelöst hatte, repräsentierte sie mit ihren Poststellen, Postkutschen und Postboten landesweit den neuen Staat – und stärkte das Vertrauen in die zentrale Verwaltung. Von den Mitarbeitenden wurden schon damals gute Sprachkenntnisse in den verschiedenen Landessprachen gefordert.

Gemäss PTT-Archiv war es der Post seit jeher ein Anliegen, wichtige Weisungen, Lehrmittel und Dokumente möglichst gleichzeitig in Deutsch, Französisch und Italienisch herauszugeben. Waren es zunächst meist Pöstler mit einem Flair für Sprache, die Übersetzungsarbeiten übernahmen, entstand ab den 1930er-Jahren ein spezialisierter Sprachdienst.

1964: Postbeamtin in St. Moritz (Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
1964: Postbeamtin in St. Moritz (Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv)

Mitte des 20. Jahrhunderts war bei der PTT ein Sprachaufenthalt für diplomierte Beamte Pflicht. Auch um zur Aufnahmeprüfung für eine Lehre am Schalter oder in der Zustellung zugelassen zu werden, war ein Sprachaufenthalt Bedingung. Das «Welschlandjahr» wurde in der Deutschschweiz zu einem festen Begriff. Die PTT förderte die Sprachkompetenzen zusätzlich, indem sie in Lehrlingslagern die Teilnehmenden aus den verschiedenen Sprachregionen bewusst durchmischte.

Heute: 76 Sprachen vertreten

Auch heute wird sprachliche Vielfalt bei der Post grossgeschrieben. 76 verschiedene Sprachen sind bei den Mitarbeitenden vertreten. Die Post repräsentiert somit die Mehrsprachigkeit der Schweiz. Zudem will sie in den kommenden Jahren erreichen, dass mindestens 20 Prozent des Kaders eine andere Muttersprache als Deutsch hat.

Mehr zum 175-Jahr-Jubiläum der Post: 175 Jahre Post


1 Eine Wanderausstellung des Centre Dürrenmatt Neuchâtel in Zusammenarbeit mit dem Forum HelveticumTarget not accessible, mit Beiträgen des Centre de dialectologie et d’étude du français régional der Universität Neuenburg, des Forums für die Zweisprachigkeit, des Osservatorio linguistico della Svizzera italiana und des Schweizerischen Vereins für die deutsche Sprache.

verfasst von

Susanna Stalder

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