Verantwortungsvolle Beschaffung
Nachhaltigkeit in der Beschaffung
Wir beziehen bei unseren Lieferanten jährlich Waren und Dienstleistungen in Milliardenhöhe. Dabei bevorzugen wir Partner, die ihrer Geschäftspolitik eine ganzheitliche Denkweise zugrunde legen und unsere Werte teilen. Bereits bei Ausschreibungen kommen Nachhaltigkeitskriterien systematisch zum Einsatz.
Die Unterzeichnung unseres Sozial- und Ethikkodexes (PDF, 105.9 KB) stellt einen wichtigen Grundstein für die Zusammenarbeit dar. Der Kodex verpflichtet zur Einhaltung der Menschenrechte, zum Verbot von Kinderarbeit, zu einer angemessenen Entlohnung sowie zu Massnahmen zum Schutz der Umwelt und des Klimas entlang der Lieferkette.
Damit wir sicherstellen können, dass unsere Anforderungen des Sozial- und Ethikkodexes eingehalten werden, haben wir entsprechende Prozesse verankert. Dabei orientieren wir uns an den international anerkannten Standards der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie des OECD-Leitfadens zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln.
Grundsatzerklärung und Verankerung
Der Sozial- und Ethikkodex bildet die Basis für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Damit dieser umgesetzt und die Sorgfaltspflichten sichergestellt werden, haben wir innerhalb der Post klare Verantwortlichkeiten definiert.
Risikoanalyse
Es ist wichtig, dass wir unsere Risiken verstehen, um unseren risikobasierten Ansatz zu verfolgen. Wir führen eine gründliche Risikoanalyse durch, um unsere unternehmerischen Sorgfaltspflichten zu erfüllen. Diese Analyse hilft uns dabei, Bereiche zu identifizieren, in denen Handlungsbedarf besteht, und Prioritäten zu setzen. Dabei berücksichtigen wir insbesondere die Eintretenswahrscheinlichkeit und den Schweregrad der Risiken.
Massnahmen
Basierend auf der Risikoanalyse definieren wir Massnahmen, die vom Lieferanten umgesetzt werden müssen. Die ergriffenen Maßnahmen tragen dazu bei, negative Auswirkungen in unserer Lieferkette zu verhindern, zu beheben oder abzumildern.
Monitoring
Durch das Monitoring der definierten Massnahmen und Indikatoren überprüfen wir, ob die angestrebte Wirkung eingetroffen ist. Dies hilft uns, unseren Prozess kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Kommunikation
Wir berichten transparent über die Fortschritte in unserer Lieferkette sowie die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen.
Beschwerdemechanismus und Abhilfe
Mithilfe des öffentlich zugänglichen Beschwerdekanals können Missstände entlang der Lieferkette gemeldet werden. Der Beschwerdekanal ist eine zentrale Anlaufstelle für Hinweisgebende und Betroffene.
Nachhaltige Lieferketten
Nur wer seine Lieferketten kennt, kann Risiken identifizieren und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt entlang der Lieferketten wahrnehmen. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 für Warengruppen mit potenziellen Risiken im Bereich Umwelt und Menschenrechte die Lieferketten zu erfassen. Besonders risikobehaftete Warengruppen prüfen wir mit Partnerschaften oder unabhängigen externen Organisationen wie Fair Wear Foundation.
Wir sind Mitglied der Fair Wear Foundation
Die globale Bekleidungsindustrie ist geprägt von prekären Arbeitsbedingungen und Niedriglöhnen. Deshalb haben wir 2012 als erstes Schweizer Grossunternehmen die Beitrittserklärung zur Fair Wear Foundation (FWF) unterzeichnet, um diesen Risiken in der Lieferkette zu begegnen. Mit der Mitgliedschaft in der weltweit tätigen Organisation verpflichten wir uns zu einer strengen Kontrolle und nachhaltigen Implementierung von Sozialstandards bei unseren Bekleidungslieferanten. Die Kleider, welche wir jährlich unseren bekleidungsberechtigten Mitarbeitenden zur Verfügung stellen, werden unter fairen Bedingungen hergestellt. Dies wird jährlich durch Audits von Fair Wear Foundation (FWF) überprüft.
Leaderstatus
Im Fokus der Kontrollen durch Fair Wear Foundation stehen sozialverantwortliche Arbeitsbedingungen an den Produktionsstandorten. Wir schneiden dabei gut ab: So herrschen an den Produktionsstandorten gute Arbeitsbedingungen und über die gesamte Lieferkette – vom Stoff bis zum fertigen Kleidungsstück – besteht volle Kostentransparenz. Fair Wear Foundation hat uns deshalb bereits mehrere Male mit dem Status «Leader» ausgezeichnet.
Beitrag zum Klimaziel
Bis 2040 wollen wir unser ambitioniertes Netto-Null-Ziel erreichen. Ein bedeutender Teil unserer Treibhausgasemissionen fällt in unserer Lieferkette an. Daher legen wir einen besonderen Fokus auf die Dekarbonisierung unserer Lieferkette. Emissionen aus der Lieferkette senken wir bis 2030 um 25% und bis 2040 um 90% gegenüber dem Basisjahr 2021. Mit einer verantwortungsvollen Beschaffung leisten wir so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unseres Klimaziels.
Kreislauffähige Beschaffung
Die Post ist eine der grössten Auftraggeberinnen der Schweiz. Wir haben grosses Potenzial, mit kreislauffähigen Beschaffungen die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten zu verlängern und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu reduzieren. Deshalb integrieren wir Aspekte der Kreislaufwirtschaft in unsere Beschaffungsentscheide und versuchen, Kreisläufe zu schliessen.
Ein zweites Leben für Postkleider
Im Rahmen von «Ein zweites Leben für Postkleider» gelangen ausgediente Arbeitskleider über das Schweizerische Rote Kreuz in Secondhand-Warenhäuser oder über die Schweizer Berghilfe zu Bergbauernfamilien. Aufgrund des Markenschutzes können aber nicht alle Kleidungsstücke weitergegeben werden. Einzelne Stücke verarbeiten Mitarbeitende der geschützten Werkstatt BEWO zu Laptophüllen, Taschen und Hockern, die wiederum in den Postfilialen ein zweites Leben erhalten. Dies nennt sich Upcycling und tut nicht nur der Umwelt gut, sondern schafft ebenfalls Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Meldestelle
Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, ethischer Grundsätze und des Sozial- und Ethikkodex (SEK) (PDF, 105.9 KB) für Lieferanten ist für uns zentral. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, betreiben wir eine unabhängige externe MeldestelleTarget not accessible. Mitarbeitende der Post sowie externe Hinweisgebende können so potenzielle Verstösse gegen den Sozial- und Ethikkodex (SEK) anonym und vertraulich melden. So können entsprechende Massnahmen zur Verhinderung oder Wiedergutmachung ergriffen werden.