Briefträger übergibt einer Kundin bei einem Brunnen einen Brief, 1942. Quelle: Museum für Kommunikation

Die Geschichte der Post
Eine Zeitreise von 1849 bis heute

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175 Jahre Post

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  • 1849

    Die schweizerische Post: Wie alles begann

    Der neu geschaffene Bundesstaat vereinheitlicht – und verbessert – das Postwesen. Die eidgenössische Post löst die kantonalen Postverwaltungen ab. Von nun an ist sie zuständig für den Transport von Briefen, Paketen, Personen und Geldsendungen.

    Postkutschen und Mitarbeitende vor der Poststelle in Effretikon Ende des 19. Jahrhunderts. Quelle: PTT-Archiv
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  • 1850

    Erste schweizweit gültige Briefmarken

    Nachdem einzelne Kantone bereits in den 1840er-Jahren Postwertzeichen herausgegeben haben, kommen nun eidgenössische Briefmarken auf den Markt. Sie ermöglichen der Post, das Porto bereits beim Absender zu erheben, nicht erst beim Empfänger.

    Die ersten schweizweit gültigen Briefmarken: Schweizerkreuz, Posthorn und Wertangabe 2 ½ Rappen.
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  • 1857

    Die Bahnpost wird eingeführt

    Das Rückgrat der Postbeförderung ist ab den 1850er-Jahren die Bahnpost. In den dafür vorgesehenen Wagen werden die Postsendungen unterwegs sortiert. Vor der Einführung der Postleitzahlen verlangt diese Arbeit besonders gute Kenntnisse der Geografie und des PTT-Transportsystems.

    Bahnpöstler bei der Unterwegssortierung im Büroraum des Bahnpostwagens auf der Strecke Basel–Belfort 1926. Quelle: Museum für Kommunikation
  • 1870

    «Gruss aus …»

    Als viertes Land der Welt führt die Schweiz die Postkarte ein. Das Porto kostet nur die Hälfte eines Briefportos. Mit dem Aufblühen des Tourismus kommt es in den folgenden Jahrzehnten zu einem wahren Postkartenboom.

    Postkarte von ca. 1900 mit Bild und Beschriftung «Gruss aus Luzern». Quelle: Gebrüder Metz, Kunstverlags-Anstalt Basel (Hg.) / Museum für Kommunikation
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  • 1874

    Internationaler Postverkehr

    1874 wird in Bern der Weltpostverein gegründet und in der Folge ein Weltpostvertrag ausgehandelt. Die Schweiz beteiligt sich stark an der Gründung. Bahn und Schiff transportieren die Post im internationalen Verkehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Flugzeug zum wichtigen Transportmittel.

    Logo des Weltpostvereins, ungefähr um 1956. Quelle: PTT-Archiv
  • 1880–1900

    Erster Bauboom bei der Post

    In Kantonshauptorten und weiteren grossen Ortschaften entstehen rund 26 monumentale Postbauten. Die Post repräsentiert durch die grossen wie auch die kleinen Postgebäude den neuen Bundesstaat in allen Regionen der Schweiz.

    Hauptpost St. Gallen, 1887. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1889

    Zwischen Zivil und Militär

    Die Feldpost entsteht. Ihr Grundauftrag: die Postversorgung der Armee und ihrer Truppen. Sie nimmt dadurch eine Bindegliedfunktion zwischen zivilem und militärischem Leben ein.

    Offiziere und Soldaten der Feldpost in Renens 1895. Quelle: Museum für Kommunikation
  • 1906

    Zahlungsverkehr via Post

    Der Post wird ein «Postcheck- und Girodienst» übertragen. Dank ihres dichten Netzes von 4000 Betriebsstellen bietet sie ideale Bedingungen dafür. Grundsätzlich kann nun jede und jeder ein Konto eröffnen und bargeldlos Überweisungen tätigen.

    Postcheckschalter in der Hauptpost Genf 1935. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1906

    Ab die Post – das erste Postauto

    Der erste Automobil-Postkurs verbindet Bern mit Detligen. Das charakteristische «Dü-da-do» ertönt allerdings erst Jahre später.

    Die erste Generation Postautos im Hof der Hauptpost Bern 1906. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1914–1945

    Die Post als Vermittlerin während der Weltkriege

    In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz befördert die Post mehrere Hundert Millionen portofreie Sendungen von Kriegsgefangenen und Internierten. Und nach den Mobilmachungen 1914 und 1939 nimmt die Schweizer Militärpost sprunghaft zu – die portofreie Feldpost macht bis zu 25 Prozent des inländischen Briefaufkommens aus.

    Kriegsgefangenenpost in Basel, aufgetürmte Postsäcke für die Weiterbeförderung, ca. 1945. Quelle: Robert Spreng (Fotograf) / Museum für Kommunikation
  • 1920 bis 1998

    Die Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe PTT

    Über 70 Jahre gemeinsam unterwegs: In den 1920er-Jahren wird die Post mit dem Telefon- und Telegrafendienst zur PTT vereint. Seit 1998 gehen die Betriebe als Post und Swisscom AG getrennte Wege.

    Postbote mit voll beladenem Dreirad in Ittenthal AG 1923. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1927

    Von Diplomierten und Uniformierten

    Einmal Post, immer Post: Zu PTT-Zeiten sind die meisten Pöstler Beamte und bleiben ihrem Arbeitgeber bis zur Pensionierung treu. Eine wichtige Grundlage ist das Beamtengesetz von 1927. Alle Arbeitsabläufe sind in detaillierten Vorschriften geregelt. Erst 1998 wird der Beamtenstatus aufgehoben

    Paketboten beim Vorsortieren und Beladen der Fahrzeuge.
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  • 1932

    Die Marke PTT

    Die Post und die Telegrafie/Telefonie werden zu einer einheitlichen Marke zusammengefasst. Sie treten gemeinsam mit einem rechteckigen Wappenlogo auf. Der Bund erlaubt der PTT offiziell, das Schweizerkreuz zu verwenden. Die Farbe «Postgelb» ist erst ab 1939 vorgeschrieben, davor ist sie hauptsächlich bei Postkutschen und Postautos zum Einsatz gekommen.

    Das rechteckige PTT-Wappenlogo mit Schweizerkreuz und Posthorn. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1961

    Letzte Pferdepost

    Auf der Linie Avers–Juf wird die letzte Pferdepost der Schweiz eingestellt. Dies ist bezeichnend für umfassende Rationalisierungen im Postbetrieb, die in den 1960er-Jahren eingeleitet werden.

    Postkutsche ins Averstal, letzte Pferdepost der Schweiz, 1958. Quelle: Museum für Kommunikation
  • 1964

    Einführung der Postleitzahlen

    Die Postleitzahlen werden am 1. Oktober 1964 eingeführt. Sie führen zu einer starken Vereinfachung der Sortierung; vertiefte geografische Kenntnisse sind von nun an nicht mehr nötig. Das Postleitzahlensystem bildet die Grundlage zur späteren Einführung der maschinellen Sortierung.

    Plakat Post mit Slogan «Jedesmal – Postleitzahl» 1965. Quelle: Museum für Kommunikation
  • Ab 1972

    Die Kaderlaufbahnen werden durchlässiger

    Die Kaderlaufbahn bei der Post steht neu auch Frauen offen. 1974 nehmen die ersten Frauen in der Männerdomäne Bahnpostdienst ihre Tätigkeit auf. Dieser gilt als Kaderschmiede der PTT.

    Anna Nater, die erste Frau bei der Bahnpost. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1978

    Einfach Geld abheben am Postomat

    In der Berner Schanzenpost wird der erste Postomat in Betrieb genommen.

    Kundin hebt am Postomat Geld ab. Foto: Peter Baur, Herrenschwanden. Quelle: Museum für Kommunikation
  • 1991

    Einführung der A- und B-Post

    Zwei Geschwindigkeiten, zwei Tarife: Die Kunden entscheiden. Ein A-Brief kostet zunächst 80 Rappen und wird innerhalb eines Tages verarbeitet, ein B-Brief kostet 50 Rappen und kommt nach zwei bis vier Tagen an.

    «Lebendige» Briefmarke mit A-Post-Sujet von 1996. Quelle: Museum für Kommunikation
  • 1997

    Der Fraumünster-Postraub

    September 1997, Fraumünsterpost in Zürich: Fünf junge Männer fahren in einem Lieferwagen in den Innenhof der Post und erbeuten in nur vier Minuten 53 Millionen Schweizer Franken.

    Teilweise verbrannter Lieferwagen Fiat Fiorino 1.6, Fluchtfahrzeug beim Fraumünster-Postraub. Quelle: Museum für Kommunikation
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  • 1998

    Das Ende der PTT

    Die PTT wird aufgelöst beziehungsweise in die Schweizerische Post und die Swisscom AG aufgeteilt. Die über 70-jährige gemeinsame Geschichte geht damit zu Ende.

    Logo Swisscom 1998 und Logo Die Post 1999.
  • 1998

    Einführung von yellownet (E-Finance)

    Die Post nutzt die Möglichkeiten der zunehmenden Digitalisierung – sei es für ihre internen Arbeitsabläufe oder für neue Dienstleistungen. So lanciert PostFinance 1998 «yellownet» und gehört dadurch zu den Pionieren der elektronischen Vermögensverwaltung.

    PostFinance-Karte wird in Kartenlesegerät gesteckt.
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  • 2001

    Umstrukturierung Poststellennetz

    Das Kundenverhalten verändert sich: Immer weniger Briefe und Pakete werden an den Poststellen aufgegeben, weniger Einzahlungen am Schalter getätigt. Die Reduktion von 3500 auf 2500 Poststellen wird geplant.

    Poststelle mit Postfachanlage.
  • 2002

    GAV für die Pöstler

    Nach fast zwei Jahren intensiver Verhandlungen zwischen der Post und den Sozialpartnern wird der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Post unterzeichnet und auf den 1. Januar 2002 umgesetzt. Zuvor sind die Anstellungsbedingungen für das Personal der Post durch das Beamtengesetz (BtG) geregelt worden.

    Mitarbeitende sortieren Sendungen im Postgebäude Zürich Sihlpost. Quelle: Michael Freisager (Fotograf) / Museum für Kommunikation
  • 2004

    Liberalisierung Paket- und Briefmarkt

    Per 1. Januar 2004 wird der Paketmarkt in der Schweiz liberalisiert. 2006 fällt der Monopolschutz für Briefe über 100 Gramm. Drei Jahre später gilt der Monopolschutz sogar nur noch für Briefe bis 50 Gramm.

    Paketbote lädt mehrere Pakete aus dem Lieferwagen auf einen Handwagen.
  • 2009

    Drei grosse Briefzentren

    Das Briefzentrum Härkingen nimmt den Betrieb auf – nach den Briefzenten Zürich-Mülligen und Eclépens. Damit ist das grösste Projekt in der Geschichte der Post abgeschlossen. Sämtliche Abläufe in der Briefverarbeitung sind neu konzipiert worden.

    Briefzentrum Härkingen
  • 2012

    Auf dem Weg zur Klimaneutralität

    Seit 2012 versendet die Post Inland-Briefsendungen CO2-kompensiert. Und seit Anfang 2017 sind alle rund 6000 zwei- und dreiräderigen Zustellfahrzeuge batteriebetrieben unterwegs. Die Bestrebungen, die Umweltbelastung insbesondere bei der Mobilität zu reduzieren, beginnen in den 1990er-Jahren.

    Logo «pro clima»-Versand
  • 2018

    Subventionsaffäre PostAuto

    Die PostAuto Schweiz AG gerät in die Schlagzeilen, weil sie zwischen 2007 und 2018 eine subventionsrechtlich nicht konforme Buchungspraxis verfolgt hat. Den Geschädigten – Bund, Kantonen, Gemeinden – zahlt PostAuto die entgangenen Beträge inklusive Zinsen vollumfänglich zurück. Zudem leistet PostAuto freiwillige Rückzahlungen für zu Unrecht bezogene Subventionen, die bereits verjährt sind. Für die Post ist das ein wichtiger Schritt in der lückenlosen Aufarbeitung und eine zentrale Voraussetzung für den Neuanfang.

    Postauto mit Industrie-Hintergrund
  • 2020

    Die Post in der Corona-Krise

    Die Lockdown-Phasen aufgrund der COVID-19-Pandemie und insbesondere der damit verbundene steile Anstieg des Onlinehandels führen dazu, dass die Post so viele Pakete zustellt wie noch nie zuvor: 182,7 Millionen Stück – ein Allzeitrekord.

    Pakete auf Förderanlage im Paketzentrum